Martin Guth präsentiert zum siebten Mal kultige Show mit Heimatflair

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Martin Guth präsentiert zum siebten Mal kultige Show mit Heimatflair

BUTZBACH. Moderator Martin Guth stellte seine Vielseitigkeit in der Show unter Beweis, indem er heitere Kurzgeschichten vorlas  oder mit Gesangseinlagen glänzte. Foto: win

„Wir sind Butzbach“ zurück auf Bürgerhaus-Bühne / Querschnitt durch alle Altersklassen und Stilrichtungen

BUTZBACH (win). Mit einem musikalischen „Herzlich willkommen“ meldete sich die „Wir sind Butzbach“-Show nach dreijähriger Zwangspause zurück auf der Bühne. Der Pohl-Gönser Kabarettist Martin Guth präsentierte in kurzweiligen dreieinhalb Stunden wieder viele heimische Künstler, Talente und Typen. Erstmals war die Show, inzwischen in ihrer siebten Auflage, nicht ausverkauft. Doch freute sich Guth dennoch über die vielen treuen Fans im Bürgerhaus. Die Zuschauer erwartete ein Abend mit Musik, Comedy und Seifenblasen-Magie, Gesang, Talk und Tanz, Literatur und liebevoll-beißender Lokalsatire. Es war ein wunderbarer Querschnitt durch alle Altersklassen und Stilrichtungen. „Eine Show so kunterbunt wie unsere Stadt“, lautete Guths alljährliches Motto. Musikalisch unterstützt wurde er von der „Wir sind Butzbach Show-Band“, dieses Mal Christian Krauß (Keyboard), Max Pfreimer (Schlagzeug/Percussion, Gesang), Otto Wanke (Gitarre, Banjo) und Johannes Napp (Gesang, Gitarre).

Zunächst einmal waren die Affen los und fegten wild über die Bühne. In ihren plüschigen Kostümen hatten Alexandra Steinhauer und Biggi Bellino es lauschig warm, während im Zuschauerraum die Temperaturen doch etwas fröstelig waren. Die ersten Talkgäste des Abends waren Sophia Reiter und Fabian Goedert. Die beiden Gewinner des Hessischen Gründerpreises machen derzeit mit ihrem innovativen Start-up Fisego Brandschutz Furore, weil sie die weltweit erste Mehrfachsteckdose entwickelt haben, welche ein integriertes Brandschutzsystem besitzt. 

Passend zu ihrer Heimatverbundenheit gab im Anschluss Napp „Dann bin ich zuhaus“, einen Song von Gregor Meyle, zum Besten. Tänzerisch ging es weiter mit Alexandra Steinhauer und ihrem Partner Bruno. Die beiden zeigten Lindy Hop, einen Tanzstil aus den 1930er Jahren in den USA, der als Vorläufer der Tänze Jive, Boogie-Woogie und des akrobatischen Rock ’n’ Roll gilt. Im Rahmen des Vorlesekalenders wurde das 17. Lesetürchen von Elke Ludwig und Anne Thomas mit einer Kurzgeschichte geöffnet. 

Der zweite Talkgast war die Rockenbergerin Christiane Alles, die mit ihrer Seifenblasen-Magie die Menschen bezaubert. Die Frau mit dem spannenden Werdegang erklärte, dass Seife nicht gleich Seife ist und viel mit Außentemperaturen, Wind- und Wetterbedingungen zu tun hat. Diesen Herausforderungen stellte sie sich in der Pause bei einer Vorführung vor dem Bürgerhaus.

Eine weitere Attraktion in der Pause war die Foto-Spenden-Aktion der Fotografin Ludmilla Naumann (Lumière) zugunsten der Tafel Butzbach. Viele Menschen machten mit und warfen ihren Obolus in die Spendenbox, sodass am Ende 405 Euro an den Vorsitzenden der Tafel, Wilfried Weyl und Ursula Lack, überreicht wurden.

Eine weitere Attraktion in der Pause war die Foto-Spenden-Aktion der Fotografin Ludmilla Naumann (Lumière) zugunsten der Tafel Butzbach. Foto: win

Mit „Contemporary“ war der Auftritt der Tanzgruppe Remix ein echter Hingucker, bekannt für ausgefallene Kostüme und ausgefeilte Choreographien unter der Leitung von Tania Pettersson und Team. Guth stellte seine Vielseitigkeit unter Beweis, indem er heitere Kurzgeschichten vorlas oder mit Gesangseinlagen glänzte. Viel Applaus gab es für seinen Song „Früher lag McDonalds am anderen Ende der Welt“, in dem er an die gute alte Zeit erinnerte. Zum Beispiel an Hans Rosenthal, der in seiner beliebten Rateshow „Dalli“ in die Luft sprang und „das war spitze“ rief. 

Spitze war auch der Auftritt der „Little Swaggers“. Die erfolgreichen jungen Tänzerinnen und Tänzer im Alter von acht bis zwölf Jahren, die im Tanzstudio Steffi Kaiser trainieren und reihenweise Wettkämpfe bis hin zu Europameisterschaften gewinnen, zeigten eindrucksvoll, dass Hip Hop mehr als einfach nur Rumhüpfen ist. Das Publikum applaudierte heftig und forderte eine Zugabe ein. 

Scharfsinnig und witzig ließ der Butz alias Patrick Kempf die letzten drei Jahre rund um Butzbach und das Weltgeschehen Revue passieren. Da war die Rede vom „Gromöpo“, dem größtmöglichen Popanz, Scholzini, dem Finanzmagier oder der Marie-Antoinette des Mittelstands alias Friedrich Merz. Geschickt schlug er den Bogen vom russischen Giftzwerg im Sandkasten zum karottenroten Haubentaucher in USA. Witzig verband er Themen, die nicht nur die Butzbacher bewegten, nahm sie unter die Lupe und unterzog sie, sehr zur Freude der Zuschauer, einer kritisch-ironischen Betrachtung.

Gewohnt scharfsinnig und witzig ließ der Butz alias Patrick Kempf, die vergangenen drei Jahre rund um Butzbach und das Weltgeschehen Revue passieren. Foto: win

Napp gab mit „Where peaceful waters flow“ einen stimmungsvollen Song von Chris de Burgh zum besten. Napp hat als gelernter Veranstaltungs-Lichttechniker rund 80 Konzerte des Weltstars begleitet. In den Gesang stimmte der Chor „Connected“ unter der Leitung von Pfarrer i.R. Udo Neuse ein. Stimmungsvoll ging es weiter mit „I’m so glad I’m here“, „From a distance“ und „one voice“, ein Song, der Neuse und dem Chor besonders am Herzen liegt. 

Letzter Talkgast des Abends war Fotografin Naumann. Geboren in Kasachstan hat sie deutsche Vorfahren und kam mit Mutter und Großmutter im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland. Zunächst machte sie eine Ausbildung zur Dolmetscherin und studierte Psychologie, bevor sie ihre Leidenschaft, das Fotografieren, zum Beruf machte. Bemerkenswert ist ebenfalls ihr soziales Engagement, zum Beispiel für die Feuerwehr, das Tierheim Butzbach und für ukrainische Geflüchtete sowie für die Tafel Butzbach. 

Mit einem musikalischen Sahnehäubchen wartete Ludwig, die Initiatorin des Butzbacher Vorlesekalenders, auf und erhielt für ihre Eigenkomposition und Billy Joels „I go to Extremes“ viel Applaus. Zum Ende der „tollen Sause“ dankte Guth all denen, die zum Gelingen der siebten Show beigetragen haben. Verbunden mit dem Dank an die Sponsoren bat er alle Künstler der Show auf die Bühne. 

Mit einem etwas anderen Weihnachtslied, „The Fairytale of New York“ von „The Pogues“ setzte die Showband den glanzvollen Schlusspunkt unter die kultige Show mit Heimatflair. Die Stimmung war bestens. Die Zuschauer erlebten einen abwechslungsreichen Abend in entspannter Atmosphäre und dankten es mit reichlich Applaus.

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