Mitte Juni könnte „Tempel“ fertig sein

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Mitte Juni könnte „Tempel“ fertig sein

BUTZBACH. Die Bauarbeiten an der Aussichtshütte auf dem Schrenzer haben begonnen. Am Treppenaufgang wurde bereits gearbeitet, Bürgermeister Michael Merle und unter anderem Professor Ulrich Grimminger diskutierten über den Fliesenbelag. Text + Fotos: thg

65 000-Euro-Projekt: Baubeginn auf dem Schrenzer für neue Aussichtshütte knapp ein Jahr nach dem Brand 

BUTZBACH (thg). Zum offiziellen Baustart der neuen Aussichtshütte auf dem Schrenzer kamen gestern neben dem Butzbacher Bürgermeister Michael Merle und Professor Ulrich Grimminger Vertreter der beteiligten Handwerksbetriebe zusammen. Mitte des Jahres könnte alles fertig sein, so Grimminger, der die Planung übernommen hat. 

Mit 65 000 Euro war das Projekt veranschlagt, nach den Vergaben der Gewerke liegen die Ausgaben bei rund 60 000 Euro. Allerdings können weitere Ausgaben auftreten und unter anderem müsse auch das Umfeld des „August-Storch-Tempels“ noch hergerichtet werden. 

Das Bauwerk ging vor knapp einem Jahr in Flammen auf. Die Holzkonstruktion und das Dach standen im Vollbrand und waren nicht mehr zu gebrauchen. Die BZ initiierte eine Spendenaktion, die 46 400 Euro erbrachte dank der Unterstützung vieler Leser, aber auch von Initiativen und Institutionen. Die Summe hat die Stadt Butzbach bereits erhalten. Grimminger sagte, dass dem neuen Bauwerk auch eine Kapsel beigegeben werden soll, in der unter anderem eine Liste der Spender aufbewahrt werden soll. 

Grimminger berichtete, die Arbeit am Fundament sei schwierig gewesen. Unter anderem wurde die Standsicherheit untersucht und bestätigt. Die Treppenanlage wird erneuert und erhält einen Handlauf, das sei für die Genehmigung erforderlich. Sie wird entsprechend der Lage des Bauwerks den Hangdruck abfangen. Die Baustelle startete eine halbe Woche früher als geplant, weil ein Auftrag des Bauunternehmens Hildebrand schneller fertiggestellt wurde als vorgesehen. Grimminger freute sich über das Engagement aller beteiligten Firmen: „Die Handwerker ziehen mit.“ 

Der Fliesenbelag sollte aufgenommen und neu eingebaut werden. Allerdings ließen sich die Einzelteile nicht entnehmen. Ein neuer Belag soll nun darauf gelegt werden. Ein Muster der Klinker hatte Toni Huber vom beauftragten Fliesenlegerbetrieb mitgebracht. 

Zuvor ist aber der Aufbau von Holz-Konstruktion und Dach aufzustellen. Dafür waren Christian Rinn aus Heuchelheim und Zimmerer- und Dachdeckermeister Frank Will mit dabei. In der nächsten Woche sollen die Maße genommen werden. Bis voraussichtlich 18. Juni soll alles fertig sein, schätzte Grimminger. 

Noch zwei weitere Aspekte sprach der Ingenieur an: die Wahl des Namens für den Bau und die Gestaltung des Gesamtareals. Für viele Butzbacher wie für ihn sei die Hütte mit vielen Erinnerungen an Sportveranstaltungen verbunden, und auch die Fernsicht in die Wetterau, die nun von Bewuchs verdeckt ist, hätten viele genossen. Bürgermeister Merle sagte, die Gestaltung sei bereits Thema. Mit Blick auf die Bäume am Hang in der Achse zur Wetterau sagte er, dass aber auch die Ökologie ihren Stellenwert habe. 

Unter anderem wurde auch der Geschichtsverein an den Neugestaltungsplänen beteiligt. 1887 war die erste Hütte errichtet worden, die 1912 durch einen „Weidig-Tempel“ hätte ersetzt werden sollen (die BZ berichtete). In einer völkisch-nationalen Stimmung nach 1918 sei dies aber nicht erfolgt, vielmehr sei die Hütte als August-Storch-Tempel in die Erinnerung der Butzbacher eingegangen. Der Taunusklub weihte die umgebaute Hütte 1925 zu Ehren des damaligen Vorsitzenden des Taunusklubs Butzbach und Rektors der Stadtschule Butzbach als „August-Storch-Gedächtnishütte“ ein.

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