Neue Flyer zu 14 Kilometer langer „Engelthaler Pilgerrunde“

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Neue Flyer zu 14 Kilometer langer „Engelthaler Pilgerrunde“

WETTERAUKREIS. Das Foto zeigt (v.l.): Äbtissin Elisabeth Kralemann, Landrat Jan Weckler, Sr. Caterina Görgen (Leiterin der Klosterverwaltung/Geschäftsführerin) und Sr. Maria Magdalena Hörter (Leiterin des Gästehauses) bei der Überreichung der Pilgerweg-Flyer.

Landrat Weckler überreicht 1000 Exemplare des Werks von Michael Elsaß an Äbtissin Elisabeth Kralemann 

WETTERAUKREIS (pdw). Die Engelthaler Pilgerrunde verbindet das Kloster Engelthal mit der Wallfahrtskirche Maria Sternbach. Einen Flyer mit Wanderbeschreibung und Karte hat Kreispressesprecher Michael Elsaß vor einigen Jahren erstellt. Die Neuauflage des Flyers von 1000 Exemplaren hat Landrat Jan Weckler jetzt der Engelthaler Äbtissin Elisabeth Kralemann übergeben.

Die rund 14 Kilometer lange Pilgerrunde verläuft zum Teil auf der Bonifatiusroute und verbindet das Kloster mit der Wallfahrtskirche Maria Sternbach, Mittelpunkt des Dorfes Sternbach, das vermutlich zwischen Ende des 15. und Mitte des 16. Jahrhunderts aufgegeben wurde. 

Eine Kirche an dieser Stelle ist im späten 8. Jahrhundert urkundlich erstmals erwähnt. Mit dem heutigen Bauwerk hat sie freilich nichts mehr zu tun. Ein zweiter Bau dürfte im 9. Jahrhundert errichtet worden sein, ein dritter im 12. Jahrhundert. Der gotische Chorraum, der jetzt zu sehen ist, entstand Mitte des 15. Jahrhunderts. 

Nachdem im 18. Jahrhundert in Wickstadt eine Kirche gebaut wurde, verlor Sternbach im Wald seine Bedeutung, wurde aber als Wallfahrtskirche geschätzt. Besonders an Marienfesten besuchte man die Kapelle. Noch heute besuchen bis zu 50 Pilgergruppen aus der Wetterau und der Region jährlich die Kapelle. 

Kloster Engelthal ist deutlich jünger als Maria Sternbach und wurde Mitte des 13. Jahrhunderts als Zisterzienserinnenkloster gestiftet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster völlig zerstört, aber bald darauf wieder aufgebaut. Dabei erhielt das Kloster im Wesentlichen seine heutige Gestalt. 1803 wurde das Kloster säkularisiert. Aus dem gesamten Kloster wurde ein landwirtschaftliches Hofgut. Die Kirche blieb glücklicherweise erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb das Bistum Mainz den Klausurbezirk von der letzten Besitzerfamilie. 

1962 wurde das Kloster von Benediktinerinnen neu besiedelt und 1965 zur Abtei erhoben. Heute ist Kloster Engelthal das einzige Kloster im Wetteraukreis. Zu den wichtigsten Arbeitsgebieten gehören neben der Restaurierungswerkstatt für kirchliche Kunst die Aufnahme und Betreuung von Gästen.

Weckler nannte das Kloster Engelthal nicht nur einen wichtigen Ort des Glaubens, sondern auch einen touristischen Leuchtturm im Wetteraukreis. „Die Pilgerrunde zwischen Kloster und Wallfahrtskirche bietet eine Auszeit inmitten der Hektik unserer Zeit und bietet nicht nur ein schönes Naturerlebnis, sondern auch die Möglichkeit zu Ruhe und Kontemplation. Ich würde mich freuen, wenn viele Besucher des Klosters mithilfe des Wanderflyers die Engelthaler Pilgerrunde und so vielleicht auch Interesse an den anderen Wanderwegen in der Wetterau entdecken.“

Äbtissin Kralemann zeigte sich erfreut über das Geschenk aus dem Friedberger Kreishaus. „Der Wanderflyer ist sehr nachgefragt, er war schon längere Zeit vergriffen. Die letzten alten Exemplare haben wir nur auf direkte Nachfrage herausgegeben. 

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