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Neuer Nachweis für römisches Lager

ARCHÄOLOGIE — Bei Bauarbeiten an der Alten Wetzlarer Straße Befunde dokumentiert und gesichert 

BUTZBACH (thg). Bei Bauarbeiten an der Alten Wetzlarer Straße wurden bedeutende römische Überreste entdeckt. Das sagte Kreisarchäologe Dr. Jörg Lindenthal auf BZ-Anfrage. Auf dem Grundstück wird ein privates Bauvorhaben umgesetzt. Es liegt unmittelbar am Rand der Zone des Unesco-Weltkulturerbes Limes. Daher wurde der Bau auch vorab von der Bodendenkmalpflege beim Kreis und einer Grabungsfirma mitbegleitet. 

Gut zu erkennen sei, dass dort der Lagergraben des älteren Lagers, das sich unter dem römischen Steinlager befinde, verlaufe. Ferner wurden Reste eines römischen Steinkellers aus der „Vicus“-Bebauung, also der Dorf-Bebauung gefunden, dazu ein römischer Brunnen. Wie Linden-
thal erläuterte, wurden die Befunde dokumentiert, fotografiert oder gezeichnet und werden verwahrt. 

Der Bau kann indes weitergehen. „Der Kernbereich des Weltkultur-
erbes hinter der Reithalle ist nicht überbaubar, aber dort, wo das Gebiet schon überplant ist, bleibt der Bebauungsplan in Kraft“, so der Archäologe. Wo dann gebaut werde, würden die Fundstellen auch zerstört. Aber auch als etwa die erste Trasse für die B3 gezogen worden sei, wären gewiss schon ohne Begleitung des Denkmalschutzes Fundstellen weggeschoben worden. 

Die Funde hätten schon auch ihren Wert, aber für weitere Grabungen – auch an anderen als nur Baustellen – mangele es an Zeit. Die Kreisarchäologie überwacht viele Baustellen in der Wetterau. Dabei komme es darauf an, ob und inwieweit Funde zu erwarten sind. „In Butzbach war prinzipiell klar, dass dort etwas festzustellen sein würde.“ 

Lindenthal sagte zudem, dass mit Grabungen der letzten Jahre auch immer wieder Neuerungen für den „römischen Stadtplan“ von Butzbach festzustellen waren. Dies solle auch entsprechend für die Öffentlichkeit aufbereitet werden. 

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