Neues Feuerwehrhaus kostet Rockenberg 5,7 Millionen Euro 

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Neues Feuerwehrhaus kostet Rockenberg 5,7 Millionen Euro 

Projekte Brandschutz und Ärztehaus Thema in Ausschusssitzung / Verkehrs-Erschließung ab Sommer

ROCKENBERG (thg). Die Zukunft des Burgwegs zwischen den Rockenberger Ortsteilen stand im Mittelpunkt der Ausschusssitzung am Montag im Bürgerhaus Oppershofen. Wie Bürgermeisterin Olga Schneider berichtete, sollen die Erschließungsarbeiten für Geh- und Radweg und Kreisverkehr im Sommer beginnen. Dies könnte dann im nächste Frühjahr fertiggestellt sein. Außerdem ging es in der Sitzung um den Feuerwehr-Neubau, der 5,7 Millionen Euro kosten könnte, und die Errichtung eines Ärztehauses. 

Nikola Bechtler und Rebekka Kreiling von der „Ideenwelt Gesundheitsmarkt“ (IWG) stellten das Konzept ihrer Gesellschaft vor, die bereits im Kreis Gießen mehrere Ärztehäuser gebaut hat und dort und auch in Nord- und Süddeutschland weiter aktiv ist. Für die „Gesundheitsimmobilie“ wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, in der abgefragt wird, welcher Bedarf besteht und wie bereits in einer Kommune vorhandene Anbieter die Situation sehen. Dazu werden mehrere und ausführliche Gespräche geführt, wie die IWG-Vertreterinnen erläuterten. Ob die Gemeinde nach der Studie mit IWG weitermacht oder nicht, bleibt der Kommune überlassen. 

Innerhalb der IWG-Gruppe wird dem Konzept zufolge dann entsprechendes Kapital beschafft, das Objekt wird von einer zu gründenden Kommanditgesellschaft gebaut, vermietet und finanziert. Vielfach sind es unter anderem die einziehenden Mediziner selbst, die Anteile erwerben. Die Gemeinde Rockenberg könnte selbst auch Anteilseigner sein, das ist in Hessen im bestimmten Rahmen möglich. So wäre sie auch in die Vertragsgestaltung einbezogen. Bezüglich des Eigentums an der Apotheke in der Gemeinde, die in ein solches Haus einziehen könnte, sehen die IWG-Vertreterinnen auch eine Option, wobei die Interessenlagen von Ärzten und Apothekern unterschiedlich sein könnten. 

„Wichtig ist die langfristige Perspektive“, sagte Kreiling. Denn auch Praxisnachfolge und weitere Generationen müssten im Haus-Konzept berücksichtigt werden. Ziel sei es, auch weitere als bereits vorhandene Ärzte ins Haus zu holen, möglicherweise auch Kinder- oder Facharzt, wobei aber auch zu berücksichtigen sei, ob es freie Kassenarztsitze gibt. Aber auch andere Berufe wie Logopäden oder Physiotherapeuten seien vorstellbar. Ein Bauantrag werde erst gestellt, wenn die Immobilie zu 75 Prozent mit festen Verträgen belegt ist. Sollte die Studie von der Gemeinde beauftragt werden, ist in etwa drei Monaten danach mit einem Ergebnis zu rechnen. 

Architekt Alfred Möller und Projektsteuerer Thomas Kühr präsentierten den aktuellen Stand des Gerätehausbaus für die beiden Ortsteilfeuerwehren. Als das Gebäude geplant wurde, waren 2,93 Millionen Euro veranschlagt worden, wobei unter anderem die Außenanlagen noch nicht einbezogen waren und das Gebäude auch noch etwas kleiner dimensioniert war. Das Gebäude mit Außenbereich inklusive Erweiterungen im Inneren, Übungsturm und Baunebenkosten läge nun bei 5,694 Millionen Euro. Das liegt den Referenten zufolge auch an einer Preissteigerung in verschiedenen Segmenten der Branche und bei Baustoffen wie zum Beispiel Holz. 

Die Politiker fragten folgerichtig nach Einsparmöglichkeiten. Laut Möller sind die Größe und die Qualität die „Stellschrauben“. Es könnte ein Teil der Halle und ein Teil der Technik erst später umgesetzt werden. Um eine Dachbegrünung komme man wegen des Bebauungsplans nicht herum, auch eine Photovoltaik-Anlage ist vorgesehen, auch preisgünstigere Dämmmaterialien seien nicht möglich. Die Schlauchwaschanlage ist gegenüber der früheren Planung hinzugekommen. Der Übungsturm wird in Stahlbau errichtet, Holz oder auch Beton wären teurer, so die Fachleute. 

Knapp 312 000 Euro beträgt die Förderung des Landes für den Bau. Angesichts der neuen Zahlen empfahl Möller, eine Erhöhung der Förderung zu beantragen wegen der Zusammenlegung der Einsatzabteilungen. 

Die Parlamentarier waren sich darin einig, dass die Feuerwehr Nachwuchs braucht. Daher solle der Standort attraktiv sein. Bernhard Widmuch (CDU) wies darauf hin, dass auch der Wert der bestehenden Feuerwehrgebäude steige.  

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