„Nicht in falscher Sicherheit wiegen“

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„Nicht in falscher Sicherheit wiegen“

Weinfest und deutsch-italienisches Fest in Butzbach abgesagt / Weitere Maßnahmen auf dem Prüfstand

BUTZBACH (thg). Zur aktuellen Situation in der Corona-Pandemie sagte Bürgermeister Michael Merle auf Anfrage, dass das Ordnungsamt der Stadt Butzbach die Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften in den Geschäften überwacht. Bezüglich der bevorstehenden Großveranstaltungen wie des Open-Air-Kinos und der Open-Air-Konzerte im Schlosshof im August führe die Stadt noch Gespräche. Klar sei aber bereits, dass das Weinfest nicht stattfinden kann, da bis zum 31. August derlei Veranstaltungen nicht möglich sind. Auch das deutsch-italienische Fest sei abgesagt. 

Merle richtet zudem einen Appell an die Bevölkerung: „Wir haben den schönsten Marktplatz in Hessen, darauf sind wir auch stolz, und ich freue mich, dass so viele Menschen dort wieder ihr Eis genießen, aber es gilt weiterhin die Abstands-Regelung.“ Die Ordnungspolizei sei angewiesen, mit Bürgern, die sich nicht daran halten, das Gespräch zu suchen. Er warnte davor, sich angesichts der angekündigten Maskenpflicht in falscher Sicherheit zu wiegen. Wenn von 14 Coronafällen in Butzbach die Rede sei, so sei laut Wetterauer Gesundheitsamt mit einer Dunkelziffer von zehn- bis hundertmal so vielen tatsächlichen Fällen zu rechnen. 

„Wir müssen alles tun, um eine Ansteckung zu vermeiden“, erinnerte Merle. Es handele sich um Präventiv-Maßnahmen, damit das Gesundheitssystem weiter funktionieren könne. Im Zuge der Anpassungsstrategien entstehe nur eine eingeschränkte Normalität. „Das wird uns noch viele Monate begleiten“, schätzt der Bürgermeister. 

Auf die Betreuung in den Kitas hätten derzeit etwa 50 Kinder Anspruch. So stehe die Stadt vor der Herausforderung, die Notbetreuung mit mehr Kindern als bisher zu organisieren. Das gehe nur schrittweise. Nach bisherigen Informationen sei vor Mitte Mai keine Erweiterung der Kita-Betreuung vorgesehen. 

Zum Thema Recyclinghof sagte Merle, dass die reduzierten Öffnungszeiten auch der Aufrechterhaltung des Angebots dienen. Zwei Teams arbeiteten unabhängig voneinander im Schichtdienst, um Kontakte untereinander zu vermeiden. Sollte ein Ansteckungsfall in einem Team vorkommen, kämen alle in Quarantäne. Dann könne das zweite Team weiterarbeiten. „Es gibt also handfeste Gründe“, sagte er zu den Vorgaben. Das Personal, das eingesetzt werden könne, sei zudem begrenzt. Es muss Fach- und Sachkenntnis besitzen und entsprechende Qualifikationen absolviert haben. Merle wies auch darauf hin, dass die Schließung der Wetterauer Recyc-linghöfe unter anderem auch damit zu tun hatte, dass in Betrieben, die in der Verwertungskette nach dem Wertstoffhof stehen, Engpässe bestanden hätten. 

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