Kinder-Notbetreuung in Butzbach läuft / Gastronomie: Stadt prüft Befahrbarkeit der Fußgängerzone
BUTZBACH (thg). Der Magistrat der Stadt Butzbach tagt weiterhin, allerdings mit Begrenzung auf die notwendigen Themen und mit mindestens einer Stuhlbreite Abstand zwischen den Teilnehmern im Wappensaal im Schloss. Die nächste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung könnte am 1. April stattfinden, allerdings alternativ auch am 20. April – jeweils auch mit einer schmaleren Tagesordnung als vorgesehen. Das sagte Bürgermeister Michael Merle gestern. 15 Kinder benötigten derzeit eine Kita-Notbetreuung.
Zudem hat die Landesregierung mitgeteilt, dass im Wetteraukreis auch weiter Coronavirus-Tests in angezeigten Fällen genommen werden. Damit sind anderslautende Berichte hinfällig.
Der Butzbacher Krisenstab befasst sich mit der Regelung der Lage, das erweise sich als komplex und umfangreich. Die Stadt orientiere sich an den Verordnungen des Landes. Hinsichtlich der Notbetreuung von Kindern warte die Stadt ab, ob weitere Plätze benötigt werden. „Wir halten uns die Flexibilität offen“, so Merle. Zum Thema Kita-Gebühr sagte der Bürgermeister: „Wir arbeiten an dem Thema.“ Er plädiert aber für eine übergeordnete Lösung. Fest stehe auch, dass das Personal weiter bezahlt werden müsse.
Merle wies darauf hin, dass bei Beerdigungen der Kreis der Trauergäste in einer „überschaubaren Zahl“ bleiben müsse. Das Thema Trauerfeiern soll heute im Krisenstab der Stadt aber noch einmal Thema sein. Mehrere Kommunen wollten möglichst einheitlich dazu entscheiden, so Merle. Beerdigungskaffeetrinken seien bereits nicht mehr erlaubt. Grundsätzlich gelte weiter die Teilnehmerzahl von 99 als Grenze für Veranstaltungen.
Zum Bürgerservice sagte der Bürgermeister, das Personal sei da, wenn Hilfe benötigt werde. „Gelbe Säcke sind nicht mehr verfügbar“, betonte er. Es gebe auch Anrufer, die Ängste äußerten.
Spekulationen über Erkrankungsfälle in Butzbach wollte Merle nicht anstellen. „Für unser Handeln würde das nichts ändern“, sagte er mit Blick auf die Präventiv-Maßnahmen, die ergriffen würdenp. „Mit Spekulationen ist am Ende nichts gewonnen.“
Die Einhaltung der verordneten Geschäftsschließungen wird stichprobenartig überprüft. Im Sinne der Gastronomie prüfe die Stadt, ob Teile der Fußgängerzone befahrbar werden können, um Menschen die Abholung von Speisen aus Lokalen zu ermöglichen.
Den Wegfall bewährter Strukturen hat die Stadt laut Bürgermeister im Blick. Neben den Kunden der Tafel, die den Betrieb eingestellt hat, gebe es weiteren Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Einzelne Stadtteil-Feuerwehren seien bereits aktiv, um die Risikogruppen zu versorgen. Auch die Initiative „Das gute Haus“ habe sich des Themas angenommen.
„Es sind sehr stressige Zeiten für alle Menschen“, fasste der Bürgermeister zusammen. Öffentliche Strukturen sollten erhalten bleiben. Auch wenn der Recyclinghof im Verbund mit den übrigen Wetterauer Wertstoffhöfen geschlossen sei, laufe die Müllabfuhr weiter.