Ostsee-Windpark mit Beteiligung der Ovag liefert seit Januar Strom

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Ostsee-Windpark mit Beteiligung der Ovag liefert seit Januar Strom

FRIEDBERG. Bei den Bauarbeiten kam weltweit erstmals ein Spezialschiff zum Einsatz. Jedes Windrad hat eine Leistung von 9,5 MW, eine Nabenhöhe von 110 Meter über der mittleren Meeresoberfläche und verfügt über einen Rotor mit einem Durchmesser von 174 Metern. Foto: kaufmann

Erste Anlagen von „Arcadis Ost 1“ laufen / Investition von 800 Millionen Euro / Strom für 350 000 Haushalte

FRIEDBERG (pd). Es ist ein weiterer großer Schritt in Sachen Energiewende: In der Ostsee, rund 19 Kilometer nordöstlich von Rügen gelegen, ist der Offshore-Windpark „Arcadis Ost 1“ – an dem die Ovag als Projektpartner beteiligt ist – mit den ersten Windenergieanlagen ans Netz gegangen, wie der Energieversorger mitteilt. Im Juni 2022 war mit Hilfe einer weltweit erstmals angewandten Bautechnik mit der Installation der Fundamente des Windparks begonnen worden, seit Mitte Januar produzieren dort die ersten Windräder bereits Strom.

Wir freuen uns, dass ein weiterer Meilenstein erfolgreich erreicht wurde und Strom ins Netz eingespeist wird“, erklären die Ovag-Vorstände Joachim Arnold und Oswin Veith.

„Arcadis Ost 1“ hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 800 Millionen Euro. Neben dem federführenden belgischen Energieunternehmen Parkwind ist an „Arcadis Ost 1“ auch die Projektgesellschaft OstseeWindEnergie beteiligt, die vom regionalen Energieversorger Ovag sowie den Stadtwerken Bad Vilbel und der WV Energie AG gebildet wird. 

„Aus heutiger Sicht bewegt sich das Projekt bisher im Rahmen der vorab aufgestellten Wirtschaftlichkeitsprognosen. Bei so komplexen Investitionsprojekten, zusammen mit den Unwägbarkeiten des Winddargebots, der technischen Verfügbarkeit im rauen Meeresumfeld und der Marktpreisentwicklung über die nächsten zwei Jahrzehnte lässt sich der tatsächliche Geschäftserfolg erst auf lange Sicht feststellen“, erklärt Dr. Hans-Peter Frank, Leiter der Abteilung Energieerzeugung und Handel der Ovag.

Die umweltschonende Errichtung des Offshore-Windparks hatte im vergangenen Juni begonnen. Beim Bau der Fundamente kam weltweit erstmals das Spezialschiff „Orion“ eines Offshore-Installationsspezialisten zum Einsatz, mit dem die sogenannten Monopile-Fundamente kontrolliert abgesenkt und präzise in den Boden eingebracht wurden, ohne sich mit dem Schiff auf dem Meeresboden abstützen zu müssen. Im November wurden mithilfe des weltgrößten Schwimmkrans die Türme und die ersten Maschinenhäuser mit den Rotorblatt-Sternen, dies ebenfalls ohne Abstützung auf dem Meeresboden, installiert. „Bis zum Sommer dieses Jahres sollen die Bauarbeiten komplett abgeschlossen sein“, so Arnold und Veith. Der Park wird über 27 Windräder mit insgesamt 257 Megawatt (MW) elektrischer Leistung verfügen. Jedes Windrad hat eine Leistung von 9,5 MW, eine Nabenhöhe von 110 Meter über der mittleren Meeresoberfläche und verfügt über einen Rotor mit einem Durchmesser von 174 Metern.

„Der erwartete jährliche Stromertrag wird mit über einer Million Megawattstunden prognostiziert. Das ist etwa die Menge, die die Ovag jährlich an ihre privaten und gewerblichen Kunden liefert“, erklärt Frank. Das entspricht rechnerisch dem Strombedarf von 350 000 Haushalten pro Jahr.

Der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland sei nicht nur infolge des Klimawandels, sondern auch durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die dadurch sichtbar gewordenen Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern deutlich stärker in den gesellschaftlichen Fokus gerückt. „Das Projekt passt deshalb hervorragend in die Zeit und in unser Portfolio, denn wir wollen durch die Beteiligung unseren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele weiter ausbauen. Offshore-Wind ist mit seiner hohen Verlässlichkeit und den erheblichen Windstärken ein unverzichtbarer Baustein bei der Verbesserung der nachhaltigen Versorgungssicherheit“, so Arnold und Veith.

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