OPPERSHOFEN (pm). Eine Ära geht zu Ende. Im Alter von 90 Jahren und nach 56-jähriger Tätigkeit in Oppershofen geht Pfarrer Eduard Scheld in den Ruhestand. Unter den Klängen der Wettertaler Blasmusik zog am Sonntag eine große Schar von Geistlichen in die mit Erntedank-Gaben festlich geschmückte Pfarrkirche St. Laurentius in Oppershofen ein. Anlass war die feierliche Verabschiedung in den Ruhestand von Pfarrer Scheld, des ältesten Pfarrers im Bistum Mainz. Der ehemalige Mainzer Domorganist Albert Schönberger spielte die Orgel und begleitete virtuos durch den weiteren Gottesdienst.
Pfarrer Scheld, der zwei Tage zuvor seinen 90. Geburtstag begehen konnte, begrüßte die große Zahl der Gäste im voll besetzten Gotteshaus und die mit ihm zelebrierenden Geistlichen: als Hauptzelebrant Ordinariatsrat Michael Ritzert vom BO in Mainz, die Geistlichen Eberhard Heinz (Berlin), Wolfgang Kaiser (Wölfersheim), Josef Rüssmann (Münzenberg), Gottfried Bell (Oppershofen) und Prior Maurus (Bochum); die Kapläne Maximilian Eichler (Worms), Daniel Kretsch (Bensheim) und die Diakone Franz Zecha (Wöllstadt), Lothar Landendinger (Regensburg), Markus Hildebrand (Hosenfeld) und Richard Graubert (Oppershofen). Der Gemischte Chor ‚Frohsinn‘, Oppershofen, unter seinem Dirigenten Martin Winkler sowie die Schola und Kantor Alexander Fiolka umrahmten den Ablauf musikalisch.
Ordinariatsrat Ritzert würdigte in seiner Predigt das langjährige Wirken von Pfarrer Scheld, gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass Oppershofen eine lebendige Gemeinde bleibt und zitierte das schwedische Märchen ‚Was ist eigentlich das Leben‘, das nach einer Fülle von Erkenntnissen das Leben als Anbruch der Ewigkeit sieht. Desweiteren überbrachte Ritzert das Dekret des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf zur sog. Entpflichtung von Pfarrer Scheld und seinem Übergang in den Ruhestand, verbunden mit der Benennung von Pfarrer Dr. Gregor Waclawiak als nachfolgender Pfarradministrator der Pfarrei Oppershofen in der Pfarrgruppe Rockenberg.
Zum liturgischen Abschluss des Gottesdienstes erklang das meditative ‚Salve Regina‘, das die Frauen der Schola mit hellen, schwebenden Stimmen zu Gehör brachten.
Im Namen der Räte würdigte der Obmann des Verwaltungsrates, Dieter Weil, nun die langjährige Arbeit von Pfarrer Scheld. Weil stellte ab auf das Verständnis des Priesteramtes, nach dem ‚Priester sein‘ kein Job ist, sondern eine Lebenshaltung. Er ließ noch einmal die wesentlichen Punkte des pastoralen Wirkens von Pfarrer Scheld Revue passieren; darunter die aktive Einbeziehung aller Bevölkerungs- und Altersgruppen in die kirchlichen Abläufe; eine Liturgie, die Neues und Bewährtes zeitgemäß integriert; soziale und zwischenmenschliche Aktivitäten auch außerhalb der Kirchenmauern; die Trägerschaft des Kindergartens; bauliche Maßnahmen an und in den Gebäuden der Kirche und eine Verbundenheit mit der Gemeinde, die ihn zum ersten Ehrenbürger der Gemeinde und Namensgeber eines Platzes vor der Kirche hat werden lassen. Weil dankte Scheld für die langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit in und mit der Gemeinde und charakterisiert ihn als einen wortgewaltiger Priester mit großem Gottvertrauen und starkem Selbstbewusstsein, der deutliche, unauslösliche Spuren in der Gemeinde hinterlassen habe. Als Präsent überreichte er ihm ein sog. ‚Buch des Lebens‘, in das weit über 100 Weggefährten, Freunde und Gruppen ihre Begegnungen, Gedanken und Wünsche aus ihrer persönlichen Sicht eingebracht und formuliert haben und das mit einer Vielzahl von Bildern aus der Wirkenszeit von Scheld ergänzt und gebunden wurde.
Weitere Grußworte und Wünsche schlossen sich an von Diakon Richard Graubert, für die Pfarrgruppe von Dr. Felix Wokittel, für die politische Gemeinde von Bürgermeister Manfred Wetz und von dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Berthold Wild und von Prior Maurus. Einhelliger Tenor der Grußadressen und Wünsche waren der Dank für eine langjährige angenehme Zusammenarbeit, eine gute persönliche Beziehung und die Hoffnung auf ein weiteres Wohlergehen.
Mit dem Vortrag der Lieder ‚Panis Angelicus‘ gesungen von Peter Fiolka und dem 100. Psalm (Jauchzet dem Herren alle Welt) vorgetragen vom Gemischten Chor Frohsinn klang die Veranstaltung in der Kirche aus.
Beim anschließenden Empfang im Pfarrheim bestand die Möglichkeit, persönliche Grußworte und Glückwünsche zu überbringen.