
Eingehüllt in Langgönser Motive
18. November 2023
Aufruf gegen Terror und Gewalt und für ein Leben in Würde
18. November 2023Kabarettist tritt vor 500 Mitgliedern im Bürgerhaus auf / Vorstand: 2022 eins der schlechtesten Jahre der Bank
BUTZBACH (pa). Urban Priol begeistert in der Mitgliederversammlung der Volksbank Butzbach. Dazu begrüßten die beiden Vorstandsmitglieder Ralf Krause und Jens Ronneburg 500 Mitglieder im Bürgerhaus Butzbach. Unter ihnen war auch der ehemalige Vorstandskollege Thomas Köhler, der sich seit Juli dieses Jahres im Ruhestand befindet.
Von Krause erhielten die Bankteilhaber einen Überblick über die Entwicklung der ortsansässigen Genossenschaftsbank im vergangenen Jahr verbunden mit einem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.
Krause gab einen kurzen Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2022, das bei der Volksbank Butzbach ein außergewöhnliches Jahr war. Der Zinsanstieg im letzten Jahr hat deutliche Schleifspuren in der Ergebnisrechnung hinterlassen und zu einem erhöhten Abschreibungsbedarf geführt. Aus Ertragsgesichtspunkten war es damit eines der schlechtesten Jahre der Bank. Das laufende Geschäftsjahr 2023 wird dies wieder ausgleichen, nach derzeitigem Stand wird es voraussichtlich eines der besten Jahre in der Geschichte der Volksbank.
Die Bilanzsumme der Volksbank ist im Jahr 2022 um 2,2 Prozent auf 517 Millionen Euro gewachsen. Dabei konnten sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Kreditvergaben gute Wachstumsraten erzielt werden. Das gesamte betreute Kundenvolumen – dabei handelt es sich um Einlagen und Kredite sowohl im Haus der Volksbank als auch bei den Verbundpartnern wie der Bausparkasse – beläuft sich inzwischen auf mehr als 900 Millionen Euro. 8233 Kunden sind auch Mitglieder der Volksbank. Zum Team der Volksbank zählen aktuell 91 Mitarbeiter, davon acht Auszubildende. Die Bank ist auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern.
Die Leistungsbilanz der Volksbank Butzbach sei auch nicht zu verachten. Die heimische Volksbank stelle der Region insgesamt 6,4 Millionen Euro an Kaufkraft mit Ertragssteuern, Gehaltszahlungen sowie Aufträgen an die heimischen Unternehmen zur Verfügung.

BUTZBACH. Die Gäste der Mitgliederversammlung der Volksbank Butzbach waren vom kabarettistischen Abend mit Urban Priol begeistert. Text + Foto: pa
Aus den Mitteln des VR-Gewinnsparens werden jedes Jahr Spenden für soziale, sportliche und kulturelle Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Die Spendensumme liegt in diesem Jahr inzwischen bei mehr als 46 000 Euro, die aus den Mitteln dieses Gewinnsparvereins fließen. Rund 100 Vereine erhalten mittlerweile jährlich eine Spende.
Krause ging auch auf die weltpolitischen Ereignisse, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie die Klimaerwärmung und das Thema „Nachhaltigkeit“ ein, das in Zukunft noch viel mehr Einzug in die Unternehmenspolitik und -strategie der deutschen Unternehmen halten wird. Ebenso waren der digitale Wandel sowie die „Künstliche Intelligenz“ Themen seines Berichtes.
Der Höhepunkt dieses Abends war dann der Auftritt von Urban Priol. Krause kündigte ihn als einen der besten deutschen Kabarettisten an. Er ist nicht zuletzt durch die ZDF-Kabarettsendung „Neues aus der Anstalt“ bekannt. Er kommt aus Aschaffenburg und ist dort seit 1998 Inhaber des Hofgarten-Kabaretts. 2007 erhielt er den deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Comedy“. Mit seinen Jahresrückblicken sorgt er für ausverkaufte Hallen.
Mit Argusaugen verfolgt der Kabarettist den steten Strom des politischen Geschehens, auch wenn besonders die großkoalitionäre deutsche Politik der letzten Jahre eher an einen Stausee erinnert als an ein fließendes Gewässer. Priol ist immer am Puls der Zeit, spontan und tagesaktuell spottet er oft schneller als sein Schatten denken kann. Er grollt, donnert, blitzt und lässt so, einem reinigenden Gewitter gleich, vieles in einem hellen, heiteren Licht erstrahlen. Uferlos pflügt der Meister der Parodie durch die Nacht, bringt komplexe Zusammenhänge auf den Punkt und verwandelt undurchsichtig-trübe Strudel in reines Quellwasser.

BUTZBACH. Das Foto zeigt den Kabarettisten Urban Priol (M.) zusammen mit den beiden Vorstandsmitgliedern der Volksbank Butzbach Ralf Krause (l.) und Jens Ronneburg (r.). Text + Foto: pa
Mit Freude stürzt er sich in die Fluten des täglichen Irrsinns, taucht in den Abgrund des Absurden, lästert lustvoll und hat dabei genauso viel Spaß wie sein Publikum. Da ist das Gebäudeenergiegesetz eines von vielen Themen. „Dem Springer-Boulevard sei „Dank“ wird es zum umstrittenen „Heiz-Hammer“. Die Bild-Zeitung ist für ihn ein Papier, in dem kein Hering auf dem Fischmarkt eingewickelt werden möchte. Nach dem Stilllegen der Heizungen stellt sich für ihn die Frage, ob wir in diesem Winter schon wieder erfrieren, nachdem doch kein Gas mehr aus Russland kam.
Markus Söder und Hubert Aiwanger und dessen Flugblattaffäre, Olaf Scholz und Angela Merkel gehörten ebenso in sein Programm wie Friedrich Merz, Karl Lauterbach und einige andere, deren Stimmen er auch nahezu perfekt nachahmte.
Der Auftritt von Priol kurz und bündig gesagt: Ein Pointenfeuerwerk, fraglos explosiv, erhellend, spektakulär. Die Volksbankmitglieder waren uneingeschränkt begeistert. Viel Applaus gab es für den kabarettistischen Blick auf die aktuellen politischen Ereignisse. Im Anschluss waren die Mitglieder der Volksbank zum Imbiss und Getränken im Foyer des Bürgerhauses eingeladen. Priol war auch dabei ein angenehmer Gesprächspartner, viele nutzten die Gelegenheit für ein gemeinsames Foto und ein paar Worte mit ihm zu wechseln.