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Radverkehr, Supermarkt und Parken

Ortsbeirat der Kernstadt Butzbach unternimmt mit Anwohnern Rundgang durch die Innenstadt

BUTZBACH (pd). Am Samstag hatte der Ortsbeirat zu einer Begehung der Butzbacher Innenstadt eingeladen. Ausgehend vom Marktbrunnen diskutierten die Teilnehmer verschiedene Themen. So wurden die schlechte Begehbarkeit und der Zustand des historischen Pflasters auf dem Marktplatz, der Krachbaumgasse und Am Rossbrunnen bemängelt. Dort sollte noch vor Beginn der kalten Jahreszeit und der Frostperiode kurzfristig Abhilfe geschaffen werden. Fehlende Pflastersteine dürften nicht länger durch billigen Teer ersetzt werden. 

Ein besonderes Augenmerk wurde auf das dauerhafte Befahren des Marktplatzes und der gesamten Fußgängerzone gelegt. Die sehr ausgedehnten Lieferzeiten verführten eine Vielzahl von Autofahrern dazu, die Fußgängerzone als Abkürzung durch die Innenstadt mit teils zu hohen Geschwindigkeiten zu nutzen. Dies, so die Anwohner, gelte auch für das Schlossgelände und die Schlossstraße. Der Ortsbeirat regt eine Neufestlegung der Lieferzeiten sowie eine konsequente Kontrolle der Durchfahrenden an. 

Ebenso sollte nach Meinung der Teilnehmer über die Beschränkung des Radfahrer-Verkehrs nachgedacht werden. Im Sinne aller Fußgänger, spielender Kinder und Geschäftsinhaber sei es wünschenswert, das Radfahren innerhalb der Fußgängerzone zu bestimmten Tageszeiten zu untersagen. In den Randzeiten bei wenig Publikumsverkehr könnte das Radfahren zugelassen werden. 

Die Aufstellung weiterer Fahrradständer an zentralen Punkten wurde ausdrücklich gewünscht. Eine einheitliche Beschilderung trüge zur Klarheit der Ver- und Gebote bei. Butzbach könne radfreundlicher werden, dürfe aber die Bedürfnisse anderer Verkehrsteilnehmer nicht aus dem Blick verlieren.

Als eines der Hauptanliegen des Ortsbeirates und der Anwohner stellte sich die zukünftige Nahversorgung der innerstädtischen Bevölkerung dar. Mit dem Bezug der vielen Neubauwohnungen müsse ein Nahversorger in der Innenstadt vorhanden sein. Das Programm „Lebendige Zentren“ könne und müsse dafür einen entscheidenden Impuls setzen und Hilfestellung leisten. Bei allen Plänen hält es der Ortsbeirat für ein Muss, die bereits in der Innenstadt ansässigen Hauseigentümer und Geschäftsleute zu beteiligen. Dies schaffe Vertrauen und Akzeptanz bei allen Beteiligten.

Die Situation rund um den Bahnhofsvorplatz bedarf nach Meinung aller einer mehr als dringenden Überplanung. So seien die vorhandenen Grünanlagen in einem sehr ungepflegten Zustand. Der Platz rund um den Brunnen werde speziell in den Abend- und Nachtstunden als kostenloser Parkplatz genutzt. Es sollte wieder eine feste Begrenzung angelegt werden, um die Einsehbarkeit des Bahnhofvorplatzes und die Sicherheit der Fußgänger zu gewährleisten. Als absolut notwendig wurde der barrierefreie Zugang zu den Gleisen gesehen. Die vorhandene Unterführung erfülle zwar ihren Zweck, als sicher und einladend gilt sie allerdings nicht. Der Butzbacher Bahnhof dient circa 4000 Fahrgästen täglich als Start- oder Zielpunkt ihrer Reise. 

Ein wahres Ärgernis der Anwohner sind fehlende Parkmöglichkeiten in der Stadt. So würden die wenigen ausgewiesen Anwohnerparkzonen überwiegend von unberechtigten Fahrzeugen belegt. Die Ausweitung der Kontrollen sei erwünscht. Auf Nachfrage bei den Parkhausbetrieben seien keine weiteren Dauermietplätze mehr vorhanden und Wartelisten würden geführt, so die Anwohner. Insgesamt müsse die Anzahl der Stellplätze erhöht und nicht verringert werden.

Ein wichtiges Gebiet innerhalb der „Lebendigen Zentren“ wird das Areal zwischen Alter Mälzerei, Friedhof, dem ehemaligen Druckereigelände und dem Hexenplatz darstellen. Dort sind Freiflächen vorhanden, die einer sorgsamen und in die Zukunft gerichteten Nutzung zugeführt werden sollten. Für den Ortsbeirat stellt die Sanierung der Stadtmauer einen Kernpunkt dar. Ohne diese Arbeiten werde eine Gestaltung der umliegenden Flächen nicht möglich sein.

Als Fazit der Begehung hält der Ortsbeirat fest, dass Butzbach trotz aller aufgezeigten Defizite ein liebens- und lebenswertes Städtchen sei. Damit dies auch für die folgenden Generationen so bleibt, müsse noch einiges in Angriff genommen werden. 

Der Beitrag verfällt zur festgelegten VERFALLSZEIT am VERFALLSDATUM.

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