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Reise-Rückkehrer bereiten Sorge

Bei geringstem Verdacht auf Corona-Infektion sollte getestet werden

GIESSEN (epd). Der Umgang mit Rückkehrern aus Urlaubsgebieten bereitet den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes im Landkreis Gießen Sorgen. Bei 14 der zuletzt aufgetretenen 15 Corona-Fälle handele es sich um Reise-Rückkehrer, sagte Landrätin Anita Schneider (SPD) am Dienstag bei einem Besuch von Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) in Gießen. Sie kamen teilweise aus Risikoländern zurück, aber auch aus Europa.

Viele Rückkehrer wiesen ein negatives Corona-Testergebnis vor, berichtete Schneider. Dieses sei aber eine „Momentaufnahme“. Rückkehrer müssten aus ihrer Sicht ein zweites Mal getestet werden. Die Leute hätten sich oft im Urlaubsland oder am Flughafen testen lassen, ergänzte die Leiterin des Gesundheitsamtes, Anja Hauri. Die negativen Tests «vermitteln eine falsche Sicherheit». Es könne sich um falsch-negative Ergebnisse handeln, etwa, weil die Proben nicht richtig entnommen worden seien.

Wünschenswert wäre es, wenn sich alle Rückkehrer aus Risikogebieten beim Gesundheitsamt meldeten und angeben, wo sie beruflich tätig seien, etwa in Schulen, erklärte Hauri. Die Rückkehrer trügen die Krankheit in ihre Familien, wo sie oft schwere Verläufe nähmen, warnte die Medizinerin. Es hätten sich in letzter Zeit mehrere Kontaktpersonen von Reise-Rückkehrern beim Gesundheitsamt gemeldet. Die Mitarbeiter hätten „Bedenken, was in den nächsten Wochen auf uns zukommt“. Wichtig sei es, dass bei geringstem Verdacht auf eine Erkrankung getestet werde.

Er beobachte derzeit eine gewisse Ermüdung im Umgang mit den Corona-Kontaktregeln, sagte Sozialminister Klose. Beim Thema Reise-Rückkehrer müsse versucht werden, eine bundeseinheitliche Regelung zu finden.

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