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Sein Herz schlug für andere

Afrikamissionar Bruder Alois Blatz starb nach langer Krankheit

OBER-MÖRLEN (nns). Er war ein Missionar mit Leib und Seele und ein Fassenachter durch und durch. Auch heuer hatte Bruder Alois Blatz die
5. Jahreszeit in seiner Ober-Mörler Heimat erleben wollen. Aber ein Herz, das für andere schlug, versagte nach langer Krankheit am 22. Februar den Dienst. Unter großer Anteilnahme wurde Bruder Alois Blatz am Aschermittwoch in einem Urnengrab auf dem Ober-Mörler Friedhof beigesetzt. 

Seinem Wunsch gemäß war Bruder Alois in einem landestypischen afrikanischen Gewand, dem Boubou, in den Sarg gelegt worden. „Sein Leben war Berufung und ruhte auf vier Säulen“, erinnert die große Familie um seine älteren Schwestern Anita Blatz und Walburga Feuerstein: „Kirche, Mission, Familie und Fassenacht. Und natürlich auf der Landwirtschaft“. Am 15. August 1945 war Alois Blatz in den landwirtschaftlichen Betrieb der Eheleute Eva Katharina und Alois Blatz hineingeboren. Dass er nach einer Landwirtschafts- auch eine Schreinerlehre machte – er war der erste Lehrling in der Ober-Mörler Schreinerei Hofmann – leistete ihm in Afrika wertvolle Dienste. 

Am 9. Mai 1976 legte Bruder Alois Blatz in der Ober-Mörler Pfarrkirche St. Remigius seinen Ewigen Eid ab. Der „Missionsbazillus“ hatte ihn als Kind erwischt. Mit 18 wusste er, dass er Afrikamissionar werden wollte, mit 21 trat er in die Bruderschaft der „Weißen Väter“ ein. Es folgten Studien in Paris, Trier und Straßburg, Mittlere Reife und die landwirtschaftliche Gesellenprüfung, bevor er 1972 für 16 Jahre ins „Tal der Sonne“ nach Mali ging. Drei Jahre Tschad, sieben Jahre Tansania und sieben Jahre Kongo schlossen sich an, dazu Zeiten im Kölner Stammhaus, Weiterbildungen in Jerusalem, Dublin, Rom und die Landwirtschafts-Meisterprüfung 1980 in Würzburg. 

Im besten Sinn bekannt wie ein „bunter Hund“, wurde er nicht müde, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Bei jedem Heimaturlaub war der Missionar auf Spendenzug im deutschsprachigen Raum unterwegs. Alois Blatz ging auf die Menschen zu, predigte mit Leidenschaft und liebte das Leben. Legendär waren seine Briefe an die „Wohltäter in der Heimat“. Viele große Afrikafeste wurden in der Königstraße für den guten Zweck gefeiert. 

Die angeschlagene Gesundheit zwang Bruder Alois 2012 zur Rückkehr nach Köln, wo der für sein Organisationstalent bekannte Mitbruder als Hausökonom tätig war. Seinen 70. Geburtstag konnte er dank einer Spende im kongolesischen Goma feiern. Aus dem geliebten Afrika zurückgekehrt hatte er berichtet, dass sich nicht viel geändert habe in den Slums von Goma. „Die Menschen dort leben wie Schafe ohne Hirten“, hatte er die soziale Ungerechtigkeit umschrieben. Treuer Verwalter der Spenden ist Bruder Alois‘ 44-jähriger „Adoptivsohn“ Hubert, dem er vor sieben Jahren die Verantwortung für das Schulprojekt in Goma übertragen hatte.

Unter dem Betreff „Bruder Alois Blatz“ kann man weiterhin Spenden für das Projekt in Goma überweisen an die Kontoinhaber Afrikamissionare Weiße Väter, IBAN DE34370200900003703088 .

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