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Sitzungsgelder für neue Obstbäume

KIRCH-/POHL-GÖNS. Das Foto zeigt v.l. Ortsbeiratsmitglied Martin Jung, Ex-Weg-Chef Michael Morkel und Stadtrat Dieter Söhngen beim Pflanzen eines Speierlings am Sportplatz von Pohl-Göns.

Pohl-Gönser Ortsbeiratsmitglied Martin Jung kauft und pflanzt Hochstämme auf Emmersberg

Kirch-/Pohl-Göns (pi). In den zurückliegenden Wintermonaten haben wieder zahlreiche Engagierte Obstbäume rund um Kirch-/Pohl-Göns gepflanzt und sich so für den Fortbestand der heimischen Streuobstwiesen eingesetzt. 76 Bäume wurden bei der Sammelbestellung der Pohl-Gönser Naturschutzgruppe im Spätherbst ausgegeben und haben somit rund um die Dörfer eine neue Heimat gefunden. Allein 36 davon hat Martin Jung geordert und gepflanzt. Alle samt Hochstämme. 3 davon stehen nun in Kirch-Göns. Der überwiegenden Teil aber am Pohl-Gönser Emmersberg.
Den letzten Baum brachte Jung kürzlich gemeinsam mit Stadtrat Dieter Söhngen und Michael Morkel – dem Chef der Freizeitfußballer vom Ex-Weg – unmittelbar am Sportplatz in die Erde. Ein Speierling – Baum des Jahres 1993 – der 150 Jahre und älter werden kann. Er steht nun am Rande zur Pohl-Gönser Heide, wo die grasenden Rinder von Thomas Schepp aus Griedel ihn im Blick haben und man einen tollen Ausblick vom Kleebachtal über den Hüttenberg in die Ferne hat.
Stadtrat Söhngen war aber nicht nur zum Bäumepflanzen gekommen. Bei einer Tour über den Emmersberg macht er sich einen Eindruck vom Zustand der Streuobstbestände. Auf dem ca. 30 ha umfassenden Gebiet standen laut einer Zählung aus dem Jahr 1984 dereinst rund 750 Zwetschen-, 700 Apfel-, 400 Kirsch- und 100 Birnbäume. Dass dem heute annähernd immer noch so ist, verdankt man engagierten Menschen vor Ort. Es sind die Grundstückseigentümer, die Bäume pflegen, schneiden und nachpflanzen. Aber auch die Bewirtschafter der Grünflächen sind zu nennen, die trotz der Enge und der daher sehr mühevollen Mahd für den so wichtigen Wechsel und die extensive Nutzung Sorge tragen. Vorneweg ist es auch der Naturschutzgruppe Pohl-Göns zu verdanken, die seit gut 30 Jahren jeden Herbst eine Sammelbestellung anbietet sowie Pflanzungen zum Erhalt der Streuobstwiesen zusätzlich fördert. Söhngen lobte den Einsatz der Gruppe um Karin Morkel und zeigte sich erfreut über Zustand und Pflege dieses Habitats am Emmersberg. Zurecht suchen insbesondere viele Leute aus dem nahen Degerfeld täglich den Weg dorthin und in die Natur.

Die Stadt Butzbach besitzt übrigens 266 eigene Hochstammbäume in Pohl-Göns. Würden sich jedoch nicht Ehrenamtliche darum bemühen, stände es schlecht um die 86 wüchsigen Obstbäume mittleren Alters auf städtischem Grund. 109 Bäume sind am Überaltern und dienen somit als wichtige Habitate. Damit der Bestand verjüngt wird, hat Martin Jung nun junge Bäume auch auf städtischen Wiesen nachgepflanzt. Der genannte Speierling am Sportplatz ist einer davon. U.a. hat er aber auch auf einer Wiese zum Degerfeld hin eine ganze Obstbaumreihe neu angelegt, nachdem abgängige Zwetschenbäume ebenda vor 2 Jahren umgefallen waren. Alte Sorten wie Friedberger Bohnapfel, Dorheimer Streifling, Berkersheimer Roter und Süßrenette von Niedererlenbach sind jetzt dort zu finden. Seine gesamten Sitzungsgelder der Legislaturperiode als Mitglied des Ortsbeirates Pohl-Göns hat Jung damit in Obstbäume auf kommunalen Wiesen am Emmersberg und in den Stadtteil reinvestiert. Als Spende gehen sie an die Stadt Butzbach zurück.

 

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