Hoch-Weiseler Senior wurde von Betrügern um 20 000 Euro abgezockt
10. September 2021
Verbrauch von Ackerland für Gewerbegebiet in Premium-Lage
10. September 2021

Sofortmaßnahmen gegen Hochwasser

BUTZBACH. An „der Kleinen Bach“ in Griedel informierten sich die Kommunalpolitiker über die aktuelle Situation. Text + Foto: thg

Ortstermin des Butzbacher Umweltausschusses in Griedel zu Überschwemmungen an „der Kleinen Bach“ 

BUTZBACH (thg). Zu einem Besichtigungstermin an der „Kleinen Bach“ in Griedel trafen sich am Mittwoch Mitglieder des Umweltausschusses und des Ortsbeirats mit Betroffenen der Überschwemmungen im Bereich des Gewässerlaufs. Thema waren erste Maßnahmen zur Verhinderung neuer Überflutungen und der Bau eines Regenrückhaltebeckens in der Nähe des Europa-Kreisels. 

An der Brücke im Schlagweg, auf der Rückseite eines dort stehenden Wohnhauses und an der Oberpforte machte die Gruppe Station. Der Bach stellte sich als kleines Rinnsal dar, bei Starkregen in der Kernstadt kann er aber zehn Minuten später stark anschwellen und für Überflutungen sorgen. Auf der Wiese vor der Brücke wurden zum Schutz des Gebäudes so genannte „Big Bags“ aufgestellt, die das Wasser in einer „kurzfristigen Retention“, so Bürgermeister Michael Merle vom Haus fernhalten sollen. 

Big Bags sollen als kurzfristige Maßnahme das Überflutungsrisiko verringern. Foto: thg

Im Bachverlauf gab es Pflegearbeiten und das Bachbett wurde teils ausgebaggert. Dies alles sei mit der zuständigen Behörde abgesprochen, sagte Merle angesichts von Kritik an den Maßnahmen aus dem Zuhörerkreis. Es wurde befürchtet, dass nun an anderer Stelle Hochwasser entstehen könnte und darauf hingewiesen, dass Erde von der Böschung weggespült worden sei. „Ich schließe aus, dass wir hier etwas verschlimmbessert haben“, sagte der Bürgermeister. 

Eine Anwohnerin wies darauf hin, dass mit jeder weiteren Bebauung im Einzugsgebiet des Bachs der Wasserspiegel bei Starkregen angestiegen sei. Und weitere Versiegelungen seien geplant. Eine Garantie, dass mit künftigen Maßnahmen keine Überschwemmungen entstehen, konnte der Bürgermeister ihr nicht geben. Rückhaltungen seien auch in den Baugebieten vorgesehen, die Entscheidung treffe die Politik. Beim Satzungsbeschluss für das Bebauungsgebiet Degerfeld III sei das ein Thema. Das Bauen solle dort nicht beginnen, bevor nicht das vorgesehene Rückhaltebecken fertig ist.

Ausschussvorsitzender Sascha Huber (CDU) bekräftigte, dass es den Verantwortlichen wichtig sei, die Problematik zu berücksichtigen. Bei neuen Bebauungen müsse mit Blick auf das noch zu bauende Rückhaltebecken abgewartet werden, bestätigte er. Wenn allerdings eine Retentionszisterne voll sei, dann werde überschüssiges Wasser weiterhin abfließen. Dennoch unterstrich er nach der Sitzung, man müsse die Regenereignisse „dort bewältigen, wo sie entstehen“. 

Thorsten Rausch vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung berichtete über den aktuellen Stand zur Baumaßnahme Rückhaltebecken. Der Zeitplan sieht vor, dass in diesem Jahr die Genehmigung vorbereitet und der Versuch unternommen wird, Fördermittel zu erhalten. Im kommenden Jahr soll die Maßnahme ausgeschrieben und in den beiden Folgejahren umgesetzt werden, also 2024 fertig sein. Wie der Bürgermeister sagte, seien nun für den Ankauf der notwendigen Grundstücke erfolgreiche Gespräche geführt worden. Die Kosten für die Schaffung der Regenrückhaltung würden damit mehr als vier Millionen Euro betragen. 

Comments are closed.