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SPD kritisiert Sparkassen-Service – Vorstand informierte nicht in Ausschuss

Wetterauer Sozialdemokraten zu Strukturveränderungen im Geldinstitut / Appell zur Stärkung der Region

WETTERAUKREIS (pi). Die Sparkasse Oberhessen hat eine umfassende Umstrukturierung angekündigt, bei der einige Filialen geschlossen bzw. in ihrem Angebot erheblich reduziert werden (die BZ berichtete). Die Wetterauer SPD sieht laut einer Pressemitteilung diesen Schritt mit großer Sorge, wenngleich die Hintergründe durchaus nachvollziehbar erscheinen.

Die Wetterauer SPD-Vorsitzende Lisa Gnadl war schockiert, als sie aus der Zeitung von den Plänen der Sparkasse erfuhr: „Diese Aussicht zeigt nicht mehr die Sparkasse, wie ich sie mir für den Wetteraukreis vorstelle. Ich finde es sehr unglücklich, dass der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse vor wenigen Wochen im Haupt- und Finanzausschuss des Kreises war und er kein Wort zu diesen doch sehr bedeutenden Entwicklungen verloren hat.“

Natürlich gebe es einen Trend zum Online-Banking, auch er überweise per App und zahle oft mit der Karte statt mit Bargeld. „Wir Kunden haben diese Entwicklung letztlich zu verantworten, da müssen wir uns schon an die eigene Nase packen“, sagt der Wetterauer SPD-Sprecher für Regionalentwicklung Rouven Kötter. Aber für ältere Personen müsse eine Versorgung mit Finanzdienstleistungen im persönlichen Kontakt weiterhin möglich sein – und zwar im gesamten Wetteraukreis.

Die Ranstädter Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel (SPD), deren Kommune durch die Ankündigungen stark betroffen ist, zeigt sich verärgert. Auch Reichelsheim ist betroffen. Bürgermeisterin Lena Herget-Umsonst (SPD) bedauert das sehr. „Ich appelliere an die Verantwortlichen bei der Sparkasse, gerade für die älteren Teile der Bevölkerung Angebote zu schaffen, damit sie weiterhin vor Ort betreut und beraten werden. Das ist die Sparkasse ihren langjährigen und treuen Kunden schuldig.“

Die Entwicklungen der Digitalisierung, das anhaltend niedrige Zinsniveau und Veränderungen im Kundenverhalten machten auch vor der Wetterau nicht halt, so die SPD-Politikerin. Sie appellieren daher an alle, sowohl an die Bürger, als auch an die Verantwortlichen in Sparkassen, Volksbanken und regionalen Unternehmen: „Wir müssen uns gegenseitig unterstützen und zusammenhalten. Kauft vor Ort, nutzt die Möglichkeiten, die es in der Region gibt und unterstützt damit unsere Heimat. Angebote, die heute nicht ausreichend genutzt werden, sind vielleicht morgen schon nicht mehr da. Das muss uns allen bewusst sein.“ Unternehmen und Kreditinstituten müsse klar sein: „Wer den Heimatmarkt vernachlässigt, wird vielleicht schon morgen gar nicht mehr gebraucht.“ 

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