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Stadt Butzbach übernimmt Miete für Tafelladen im Degerfeld

1100 Euro monatlich zur Entlastung des Vereins / Rücklage von 45 000 Euro soll unangetastet bleiben

BUTZBACH (thg). Der Butzbacher Haupt- und Finanzausschuss stimmte in seiner jüngsten Sitzung dafür, ab dem 1. Januar auf die Mietzahlungen des Vereins Tafel Butzbach für die Räume in der Haydnstraße zu verzichten. Damit übernähme die Stadt dann monatlich 1105 Euro für den Tafelladen und die zugehörigen Räume, wenn die Stadtverordnetenversammlung dem einstimmigen Beschluss folgt. 

Vereinsvorsitzender Wolfgang Effinger schilderte in der Sitzung die derzeitige Situation. Seit 15 Jahren gibt es die Butzbacher Tafel. Für ihre laufenden Kosten erhalte sie derzeit keine Entlastung. Die Einnahmen seien zurückgegangen, weil ein Teil der Kundschaft wegen der Corona-Pandemie an den Ausgabetagen den Weg zum Tafelladen scheue. 

Etwa 70 Ehrenamtliche sind für die Tafel derzeit tätig. Die Zahl der Tafelkunden, die vorwiegend aus dem Bereich Butzbach kommen, lag Ende November bei 524. Zuvor waren es etwa 600 gewesen, zu Spitzenzeiten auch fast 700 Menschen, die berechtigt sind, Waren von der Tafel zu beziehen. Sie zahlen jeweils einen geringen Betrag für ihre Lebensmittelkisten. Bei den gleichbleibenden Kosten wie für die beiden Kühlfahrzeuge und die Miete gingen somit die Einnahmen zurück. 1000 Euro beträgt laut Effinger die derzeitige monatliche Unterdeckung, und damit die „doch sehr hohe“ Miete. Wenn die Stadt sie übernähme, wäre das eine Entlastung für den Verein. 

Zwar verfügt die Tafel über eine Rücklage in Höhe von 45 000 Euro. Aber sie soll mit Bedacht nicht angetastet werden. Eins der beiden Kühlfahrzeuge ist bereits sieben Jahre alt. Und wegen der Beanspruchung auf kurzen Strecken mit verschiedenen Fahrern wäre es möglich, dass es zu einem Ausfall kommt. Er wäre dann schwer zu kompensieren. „Dann können wir unsere Dienstleistung nicht aufrechterhalten“, so Effinger. Denn die Tafel-Ehrenamtlichen fahren vor den beiden Ausgabetagen etwa 20 Stationen an, darunter Supermärkte und Discounter, um nicht mehr benötigte und aussortierte Lebensmittel abzuholen. Und auch wenn die Situation der Tafel trotz Übernahme der Miete von der Stadt weiter angespannt sei, so müsse sie doch nicht „von der Substanz zehren“. 

Nach Verwaltungsangaben belaufen sich die jährlichen Einnahmen der Tafel auf rund 42 400 Euro. 3400 Euro stammen aus Mitgliedsbeiträgen, 19 000 Euro betragen die Entgelte der Tafelkunden und auf etwa 20 000 Euro belaufen sich Spenden und Bußgeldzuweisungen. Die Ausgaben von 43 000 Euro neben der Miete fallen vorwiegend für Energiekosten und Betrieb und Unterhaltung der Fahrzeuge an. 

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