Taschengeld aufgebessert als Haushaltshilfe bei Ernst Eimer

Butzbacher Autobahnpolizei stellte betrunkenen Fahrer aus Österreich
1. Juni 2022
„Von Sisyphus war nicht die Rede“
1. Juni 2022

Taschengeld aufgebessert als Haushaltshilfe bei Ernst Eimer

GAMBACH/MÜCKE. Das Foto zeigt Hedwig Weiser mit dem Gemälde, das Ernst Eimer von ihr malte, als sie als 17-jährige Haushaltshilfe beim Künstler arbeitete. Foto: wagner

91-jährige Gambacherin Hedwig Weiser berichtete in Ausstellung in Groß-Eichen über Zeit beim Maler

GAMBACH/MÜCKE (pi). Eine besondere Besucherin begrüßte die Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins der Ernst-Eimer-Freunde, Christel Wagner, bei der Eröffnung der Märchenbilderausstellung „Zauberhafte Märchenwelt“ in Mücke Groß-Eichen am Internationalen Museumstag: die Zeitzeugin Hedwig Weiser, die heute in Gambach lebt. Per Zufall hatte die heute 91-jährige, rüstige Rentnerin von der Existenz des Vereins in Groß-Eichen erfahren und durch ihre Tochter Kontakt mit der Vorsitzenden des Vereins aufgenommen. 

Hedwig Sandner, ihr damaliger Name, war mit ihrer Familie Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Egerland vertrieben worden und mit ihren Eltern bei einer Familie in Groß-Eichen einquartiert worden. Um sich ein Taschengeld zu verdienen, arbeitete sie von circa 1947 bis 1949 bei dem Maler Ernst Eimer (1881 bis 1960) in der „Villa“ im Haushalt (Wohnhaus Ernst Eimers, von den Bewohnern Groß-Eichens wegen seines auffälligen Baustils so genannt).  

GAMBACH/MÜCKE. Das Foto zeigt (v.r.) Elisabeth Willwacher (Tochter Ernst Eimers) mit ihrer Schwiegermutter, Hedwig Weiser geb. Sandner und (vorn:) Jörg und Ursel Willwacher (Enkel Ernst Eimers). Fotos: Ernst-Eimer-Freunde. Foto: wagner

Neben der Hausarbeit war auch ihre Hilfe als Kindermädchen gefragt, da die Tochter Ernst Eimers, Elisabeth (Lissy) Willwacher, mit ihren drei Kindern zeitweise in der Villa lebte. 

In dieser entbehrungsreichen Nachkriegszeit war es auch üblich, viele Produkte des täglichen Bedarfs im Garten anzubauen und das Obst zu verarbeiten, und so gab es für die damals 17-jährige Hedwig Einiges zu tun. Wenn die Arbeit in der Villa erledigt war, half sie auch manchmal noch bei der Schwester Ernst Eimers, Marie Vöhl, in der Landwirtschaft. 

Doch es blieb wohl noch genügend Zeit, um bei dem Maler für ein Porträt Modell zu sitzen. Ein Foto zeigt Hedwig Weiser mit dem Gemälde des damals 17-jährigen Mädchens Hedwig Sandner. 

Bei ihrem Besuch in Groß-Eichen konnte sie noch einige Anekdoten aus der damaligen Zeit erzählen. 

Comments are closed.