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Tausende Stechmücken werden vertilgt

BUTZBACH. Großes Interesse zog die NABU-Batnight mit Frank-Uwe Pfuhl von der Umweltwerkstatt des Naturschutzbundes auf sich. Foto: leuschke

NABU – „Batnight“ im Butzbacher Wald / Frank-Uwe Pfuhl informiert 90 Teilnehmer über Fledermäuse

BUTZBACH (pi). Rund 90 Teilnehmer, darunter viele Familien mit Kindern, kamen am Freitag zur Batnight des NABU Butzbach. Die Wanderung begann auf dem Parkplatz am Schrenzerbad. Frank-Uwe Pfuhl, Referent der Umweltwerkstatt des NABU Wetterau, informierte die Besucher über die beeindruckenden Flugkünstler und stellte klar, dass Fledermäuse zwar Säugetiere wie Menschen, aber mit ihren pelzigen Namensvettern, den Mäusen, überhaupt nicht verwandt sind. Sie gehören zu den Fledertieren, deren Hände mit einer Flughaut bespannt sind, weshalb der lateinische Begriff Chiroptera (Handflügler) lautet. 

Er ging auch auf die verschiedenen Fledermausarten, ihr Aussehen, ihren Lebensraum, ihre Ernährung, Jagdverhalten und die komplexe Orientierung in stockdunkler Nacht mittels Ultraschall-Echo-Ortung ein. Besonders begeistert waren die zahlreichen Kinder über den Gewichtsvergleich des großen Abendseglers (50 Gramm) mit einer halben Tafel und der Zwergfledermaus (fünf Gramm) mit einem Stück Schokolade. Außerdem informierte er über die Fortpflanzung und die Aufzucht des einzigen schnell wachsenden Neugeborenen, das alle zwei Stunden gesäugt werden muss. Er erwähnte zahlreiche Bedrohungen, insbesondere die Veränderungen durch den Menschen (intensive Land- und Forstwirtschaft), die es den Fledermäusen immer schwerer machen, ein Quartier in der Natur zum Überleben zu finden. Bedingt durch den Einsatz von Insektiziden finden sie keine Nahrung mehr, unbedachte Bausanierungen versiegeln ihre Wohnstuben. 

Auf der anschließenden Wanderung mit Taschenlampe im Bereich des Butzbacher Waldes am Schrenzer beobachteten die Teilnehmer die eindrucksvollen Flugmanöver zahlreicher Tiere bei ihrer nächtlichen Insektenjagd. Mithilfe von zwei Detektoren, die auf unterschiedliche Ultraschallfrequenzen eingestellt wurden, wurden ein Exemplar des großen Abendseglers und mehrere Zwergfledermäuse bestimmt. Für die Besucher wurden auf diese Weise sogar die Ultraschalllaute (die vom menschlichen Ohr nicht erfasst werden) in den hörbaren Bereich übertragen.   

Jeder kann mit kleinen Maßnahmen im eigenen Garten ein zusätzliches Nahrungsangebot schaffen; eine artenreiche Wiese statt Einheitsrasen, heimische Sträucher und Stauden statt Thujahecken. Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen wie Lichtnelke, Nachtkerze oder Wegwarte, die durch ihren Duft Nachtfalter, die Lieblingsspeise vieler Fledermäuse, anlocken. Auch Fledermauskästen und Einflugöffnungen ins Dach bieten den Säugern Unterschlupf. Die Fledermäuse vertilgen mehrere tausend Stechmücken auf einem einzigen Beutezug. 

Weitere Informationen gibt es unter www.fledermäuse-hessen.de oder www.NABU.de.  

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