„Urban Gardening“ auch im Degerfeld

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„Urban Gardening“ auch im Degerfeld

BUTZBACH. Das Foto zeigt beim Besuch einer Butzbacher Delegation in Offenbach (v.r.): Senel Ayana (Quartiersmanagerin), Sabine Süßmann (Projektleiterin Offenbach), Michael Schröter (Stadtteilbeirat), Oliver Rieger (Stadtteilbeirat), Marcus Schenck (Quartiersmanager Offenbach), Norbert Gonter (Magistrat), Tobias Kurtz (Stadtplanung Offenbach), Kerstin Thiele (Stadtteilbeirat) und Reinhard Burk (Stadtrat).

BESUCH – Butzbacher Delegation informiert sich in Offenbach und bringt Idee für Wohnumfeld mit

BUTZBACH (pd). „Welche Ideen lassen sich auf das Degerfeld übertragen?“ war die Fragestellung der Besucher aus Butzbach, die sich im Offenbacher Norden informierten. 

Fasziniert von einem Fernsehbericht machten sich die Degerfelder auf den Weg und wurden von der Leiterin des Projektes „Besser leben in Offenbach“, Sabine Süßmann, vom Vertreter des Amtes für Stadtplanung, Tobias Kurtz, und Quartiersmanager  Marcus Schenck empfangen. Nach einer Einführung ging es am Main entlang, an einem Erlebnisspielplatz vorbei in Richtung der Anlage „Urban Gardening“. Dort im Eingangsbereich liegt eine kleine Werkstatt, daneben gibt es einen Platz für ein gemeinsames Treffen von Gruppen und darüber hinaus einen Eisenbahnwaggon, der zu einem gemütlichen Gruppenraum umgestaltet wurden. Desweiteren sind zahlreiche Hochbeete und Beete mit Gemüse, Salaten, Kräutern und auch Blumen von verschiedenen Personen der näheren Umgebung angelegt worden, die damit zumindest in Teilen ihren Bedarf an Salat und Gemüse decken; eine Person hat sich auf die Züchtung verschiedener scharfer Paprika spezialisiert.

Die Anlage liegt inmitten eines Neubaugebietes mit gehobener Mieterstruktur, die alle das beschriebene Vorhaben akzeptieren und unterstützen. Dabei ist es unerheblich, dass die Betreiber der „Gärten“ eher aus dem älteren Wohnbereich des Offenbacher Nordens kommen.  Über Konflikte in der Anlage des Urban Gardenings können weder Sabine Süßmann noch Marcus Schenck berichten. Die Selbstorganisation funktioniere reibungslos. Gegenseitiges Helfen und Informieren gehöre zur Tagesordnung. Zudem war zu hören, dass die „Grünanlage“ ein Provisorium ist und unter gewissen Umständen einem Park weichen soll. Allerdings ist es noch nicht ausgemacht, dass die vorhandene Anlage Bestandteil eines Parks werden könnte, so Kurtz. 

Überhaupt gibt es im Quartier unmittelbar neben Industrieanlagen neu erbaute Häuser, die derzeit von Künstlern erst einmal bis auf weiteres genutzt werden, zudem mit der Option, dass die Stadt in Abhängigkeit der weiteren Entwicklung die Nutzung der Gebäude verändert oder den Bedarfen anpasst – eine Besonderheit der Stadtentwicklung, die so in der Lage ist, flexibel auf Veränderung zu reagieren. Die Stadt hat Mut für das Experimentieren und ist somit in der Lage, auf mögliche veränderte Bedürfnisse der Bewohner eingehen zu können. Kurtz führte die Butzbacher dann zu einem Spielplatz im Aufbau mitten im Quartier und sprach davon, dass die Stadt auch daran denke, Straßen zu sperren, um den Bürgern mehr Raum zu bieten. Für die Stadt Offenbach bleibt es eine Herausforderung, in dem sehr dicht bebauten Raum Freiflächen zu generieren – für die Neubebauung wird der Bau von Tiefgaragen zur Pflicht.  

Im Quartierszentrum erläuterte der Quartiersmanager den Schwerpunkt seiner Tätigkeit mit einer eher aufsuchenden Ambition. Er gehe auf die Bürger zu und treffe sich mit ihnen beispielsweise auch in den Kneipen des Quartiers. Diese Bürgernähe spiegelt den partizipatorischen Charakter des Quartiersmanagements wider. 

Der Besuch des Quartiers in Offenbach war für die Butzbacher sehr aufschlussreich und inspirierend. Der Stadtteilbeirat sieht durchaus Möglichkeiten, auch im Degerfeld Aktivitäten des „Urban Gardenings“ im Rahmen der Wohnumfeldgestaltung zu verwirklichen, vielleicht nicht ganz so groß, wie in Offenbach, aber durchaus mit der Intention, dass die Bürger aktiv werden und auch, dass die Neuzugezogenen gemeinsam mehr Berührungspunkte mit den Bewohnern der Mehrgeschosswohnungen finden und dies unabhängig von Herkunft oder sozialem Status. 

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