Verein ist auf Spenden, aber auch auf tatkräftige Mithilfe angewiesen

Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum
6. Mai 2022
„Prunk und Herrlichkeit“ zum Jubiläum
7. Mai 2022

Verein ist auf Spenden, aber auch auf tatkräftige Mithilfe angewiesen

BUTZBACH. Die Vereinsring-Vorstandsmitglieder Michael Tiedemann (l.) und Alexander Weiß überreichten zusammen mit Ludmilla Naumann (2.v.r.) den symbolischen Spendenscheck an die Vorsitzende des Flüchtlingshilfevereins, Annette Gerber. Text + Foto: thg 

1600 Euro aus Aktion für Ukrainer in Butzbach von Ludmilla Naumann an Flüchtlingshilfe überreicht

BUTZBACH (thg). Eine Spende in Höhe von 1600 Euro übergab Ludmilla Naumann gestern an Annette Gerber, Vorsitzende des Vereins Flüchtlingshilfe Butzbach. Das Geld stammt aus der Spendenaktion für die Ukraine-Hilfe in der Stadt, die die Butzbacher Fotografin vor wenigen Wochen initiierte. Die Spenden wurden auf ein Konto des Vereinsrings Butzbach eingezahlt, der stellvertretende Vorsitzende Michael Tiedemann und Kassierer Alexander Weiß waren gestern ebenfalls ins Fotostudio am Marktplatz gekommen. Sie bedankten sich ebenso wie Gerber für Naumanns Engagement. 

Gerber erinnerte daran, dass der Verein seit mehr als acht Jahren besteht. Er wurde gegründet, als seinerzeit zahlreiche Flüchtlinge unter anderem aus Syrien in die Stadt kamen. Der Verein unterstütze nach Butzbach geflüchtete Menschen auf Spendenbasis. Vieles organisiere mittlerweile die Stadt selbst und finanziere es auch, allerdings nicht alles. 

Der Verein erstattet beispielsweise Fahrtkosten für Helfer, Zugtickets für Fahrten etwa zum Arzt, Rechtsanwalt oder Jobcenter, medizinische Kosten wie Apothekengebühren, Optiker, nicht verschreibungspflichtige, aber notwendige Medikamente. Unterstützung gibt es nach Einzelfallentscheidungen beispielsweise bei Abschiebung, Umzügen oder zu Material für Deutschkurse.

„Einen besonderen Fokus legen wir auf Frauen und Kinder“, berichtete Gerber. Unter anderem organisiert der Verein Ausflüge und Aktivitäten für Kinder. Die aktuelle Spende bleibt der Hilfe für ukrainische Geflüchtete vorbehalten. 

Gerber sagte, dass der Verein aber auch auf tatkräftige Hilfe, auf „Manpower“ angewiesen sei. Es gebe viele Ideen für Projekte, aber sie müssten auch umgesetzt werden können. Inzwischen sei in Zusammenarbeit mit Anette Krämer von der Stadt Butzbach wieder die Gründung von Gruppen zur Flüchtlingshilfe initiiert worden. Ziele sind unter anderem die Unterstützung beim Deutsch lernen, aber auch die Fahrradwerkstatt ist weiter aktiv. Wichtig sei es zudem, dass die Ehrenamtlichen miteinander arbeiteten und nicht gegeneinander. 

Ein weiterer Aspekt sei auch, dass die Flüchtlinge direkte ehrenamtliche Ansprechpartner haben, weiß Gerber aus der Erfahrung der ersten Zeit der Flüchtlingshilfe. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass daraus keine Rund-um-die-Uhr-Einsätze werden. Weiß regte an, eine Helferschulung zu veranstalten, in der es auch um solche Themen geht. In einem Flyer sollen außerdem Grundregeln für Helfer und Flüchtlinge dargestellt werden. Auch das finanzielle Engagement der Ehrenamtlichen ist ein Thema. Vielfach gehen die Helfer in Vorleistung, speziell auch jene, die Flüchtlinge zu Hause aufgenommen haben. Denn die Mühlen mahlten langsam, bis die Geflüchteten Leistungen erhielten, so Gerber. 

Der Vereinsvorsitzenden war es wichtig zu betonen, dass kein Flüchtling freiwillig aus der Ukraine herkomme, und schon gar nicht, um das Sozialsystem auszunutzen. Alle wollten auch wieder schnellstmöglich zurück in die Heimat, wusste sie. In der allgemeinen Krisenentwicklung weltweit befürchtet sie zudem, dass die Flüchtlingsbewegungen zunehmen werden. Unter anderem stehe in afrikanischen Ländern wegen ausbleibender Getreidelieferungen eine Hungersnot bevor. 

Spenden für die Hilfe für ukrainische Flüchtlinge sind auch weiterhin möglich auf das Konto des Vereinsrings Butzbach e.V. mit der IBAN: DE65 5186 1403 0100 0868 60. 

Comments are closed.