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Wald-„Begehung“ auf dem Fahrrad

MÜNZENBERG. Auf eine Radtour mit Revierförster Jörg Heßler im Gambacher Stadtwald ging eine Gruppe von Interessierten mit Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer. Foto: peter

Premiere in Münzenberg / Förster und Jäger arbeiten bei Aufforstung zusammen / Schutz für Setzlinge

MÜNZENBERG (pd). Respekt vor der Natur zeichnet die Arbeitsweise von Revierförster Jörg Heßler aus. Was eine gewinnorientierte Forstwirtschaft nicht ausschließt. Denn: „Die besten Erträge erzielen wir dort, wo wir auf das hören, was der Wald will“, erläuterte er im Gambacher Dicken Wald. 

Waldbegehungen gehören in Münzenberg zur guten Tradition. Darauf weist die Stadtverwaltung hin. Doch die jüngste dieser Veranstaltungen war eine Premiere. Erstmals hatten Revierförster Heßler und Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer zu einer Radtour durch den Forst eingeladen. Bei – aus Sicht der Bäume – bestem Wetter in Form von intensivem Landregen startete die Gruppe am Gambacher Forsthaus. Rund die Hälfte der angemeldeten Gäste verzichtete allerdings angesichts der anhaltenden Regenfälle auf ihre Teilnahme. 

Die erschienenen Teilnehmererlebten eine fachlich fundierte und gleichzeitig unterhaltsame Führung. Revierförster Heßler und Forstdirektor Hubertus Bieneck von der Fürst zu Solms Lich‘schen Rentkammer zeigten während der Radtour an ausgewählten Stellen typische Waldbilder und erläuterten Zukunftspläne sowie anstehende Maßnahmen im Münzenberger Stadtwald. 

Ziel sei ein klimaresistenter, artenreicher Wald, der neben Naturschutz und Naherholung durch intelligente, nachhaltige Forstwirtschaft einen Gewinn in die Stadtkasse bringt. Um dies zu erreichen, werden die Stadt Münzenberg als Waldbesitzerin und die mit der Bewirtschaftung beauftragte Fürst zu Solms Lich‘sche Forstverwaltung eng mit den anderen Waldnutzern, insbesondere den Jagdpächtern zusammenarbeiten. 

Revierförster Heßler berichtete zu diesem Thema nur Gutes. In der Abteilung 16a stehen voraussichtlich im Frühjahr umfangreiche Pflanzmaßnahmen an. Dort leisteten die Jagdpächter wertvolle Unterstützung durch den Bau eines Schutzgatters um die neu angepflanzten Stieleichen- und Douglasien-Setzlinge. „Das ist nicht selbstverständlich und dafür sind wir den Jägern sehr dankbar“, so Bürgermeisterin Tammer. 

Heßler, Bieneck und Tammer stellten klar: Ein Wald ist kein Wohnzimmer, sondern – ähnlich wie ein Acker – eine bewirtschaftete Fläche. Dennoch sei der Forst doch der „grüne Salon“ der Stadt Münzenberg. „Erholungssuchende sind im Wald immer herzlich willkommen“, betonte Revierförster Heßler. Er bat aber um entsprechende waldangepasste Verhaltensweisen. Zum Beispiel sollten Herrchen und Frauen ihren Hund im Wald grundsätzlich an der Leine führen. 

Die gewonnenen Einblicke auf das Naturwunder Baum und die Informationen zu den vielen Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen, naturnahen Forstbewirtschaftung dürften dazu führen, dass die Münzenberger Wald-Befahrer künftig mit anderen Augen durch „ihren“ Wald spazieren.

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