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Warnung „vor allzu viel Sorglosigkeit – eine Impfung ist auf jeden Fall richtig“

Wetterauer Amtsarzt berichtet über Situation im Gesundheitsamt / Fast 100 Prozent-Omikron-Infektionen

WETTERAUKREIS (pdw). Immer weiter steigende Infektionszahlen verlangen den Gesundheitsämtern immer mehr ab. Der Wetterauer Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs äußert sich in einer Pressemitteilung über steigende Inzidenzen und sinkende Krankenhauseinweisungen, über die Digitalisierung der Arbeit und neue Schwerpunkte der Arbeit. 

Am Wochenende meldete das Gesundheitsamt mehr als 2000 Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut. Eine ganze Reihe von Mitarbeitern habe das ganze Wochenende durchgearbeitet, unterstützt von Mitarbeitern aus dem Homeoffice. „Wir schaffen es allerdings nicht mehr, jeden Betroffenen persönlich anzurufen. Was wir aber schaffen, ist, dass jeder zeitnah eine schriftliche Bestätigung über die Infektion bekommt. Das ist ja vor allem für Fragen des Genesenen-Nachweises oder die Lohnerstattung wichtig“, erläutert Merbs.

Schwerpunkt der Arbeit ist derzeit, die eingehenden Schnelltestmeldungen zu prüfen und einen PCR-Test zu veranlassen. „Wir machen in unseren Teststellen am Tag 400 bis 500 Tests. Hinzu kommen Meldungen aus Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern.“ Mittlerweile handele es sich um einen „Kampf gegen Windmühlen“. 

Wer ein positives Schnelltestergebnis erhält, nimmt im Idealfall per E-Mail an gesundheitsamt@wetteraukreis.de Kontakt auf und informiert das Amt darüber. „Mit der Meldung beginnt schon die Quarantänezeit, das heißt Sie müssen sich unmittelbar isolieren. Danach erhält man vom Gesundheitsamt automatisch ein Schreiben, aus dem alles Weitere hervorgeht“, so Merbs.

„Es gibt zu fast 100 Prozent nur noch Omikron-Infektionen in unserem Bereich. Wie Omikron verläuft, wissen wir jetzt aus den Erkenntnissen der vergangenen sechs Wochen. Die Erfahrung zeigt, dass fast alle Infizierten milde Verläufe haben“, sagt der Amtsarzt. „Wenn dem nicht so wäre, müssten wir bei einer Inzidenz von 1350 ein total überlastetes Gesundheitssystem haben, was aber nicht der Fall ist.“ Omikron verursache Symptome: „Man kann Kopf- und Gliederschmerzen haben, zwei Tage im Bett bleiben müssen, aber die schweren Atemnot-Ereignisse wie Lungenentzündungen, das was mit den Vorgängervarianten verbunden war, das beobachten wir hier zum Glück nicht.“

 Eine Impfung ist laut Merbs immer noch der beste Schutz. Auch wenn die Omikron-Variante nur selten schwere Verläufe verursache, warnt Merbs „vor allzu viel Sorglosigkeit. Eine Impfung ist auf jeden Fall richtig“.

Wenige Tage nach einem positiven PCR-Test erhält jeder per Post eine entsprechende Bescheinigung, so Merbs. Arbeitnehmer benötigen einen Nachweis des Gesundheitsamts wegen des Gehaltsausfalls. „Aktuell schaffen wir es noch, die kompletten Meldesätze abzuarbeiten und können durch die Wochenendarbeit auch ohne Rückstau in die Woche starten.“  

Die EDV des Amts hat sich laut Merbs in der Krise extrem gut bewährt. „Wir bekommen fast sämtliche Labormeldungen digitalisiert. Aber natürlich müssen wir auch hier Prüfungen vornehmen, zum Beispiel bei der Schreibweise von Namen, damit wir einen Befund auch der richtigen Person zuordnen können.“

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