Bericht über Schüleraustausch mit Gästen in Butzbach über verlängertes Wochenende mit Besichtigungen
BUTZBACH (pm). Über Besuch aus dem hohen Norden in Butzbach berichten im Folgenden Lina Richter, Annalena Schepp und Emma Thaler.
„Schon 2021 kam von Lena Kuhlbörsch und Jennifer Beuschel, den zuständigen Lehrerinnen der Weidigschule für den Schüleraustausch, im Englischunterricht die Frage, ob jemand Interesse daran hätte, mit ein paar finnischen Schülern zu schreiben. Natürlich hatten wir Interesse, so eine Chance wollten wir uns nicht entgehen lassen. Per E-Mail und Social Media lernten wir unsere Partner kennen und verstanden uns aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten von Anfang an. Damals, in der Hochphase der Pandemie, rechnete aber noch keiner von uns damit, dass es nur ein halbes Jahr später tatsächlich zu einem Besuch kommen würde.
Auf deutscher Seite grübelten Kuhlbörsch und Beuschel über der Wahl der Partner, wobei sie von finnischer Seite Unterstützung von der Deutschlehrerin Sonja Smedlund und der Schuldirektorin Cecilia Hägglund-Nygård bekamen. Am 31. März trafen wir uns am Frankfurter Flughafen. Sobald der Flug auf der Anzeigetafel erschien, kam die Nervosität auf. Wie würden die Freunde sein, die wir bisher nur vom Schreiben und von Bildern kannten? Als die Anzeige die Landung verkündete, stieg die Aufregung noch einmal. Und als sie dann endlich aus dem Gate kamen wurden die lang ersehnten Freunde mit Laola-Welle und Umarmungen in Empfang genommen.
Am nächsten Tag begann das Programm. Von Butzbach ging es nach Frankfurt zur Großstadterkundung. Römer, Kirchen, Stadtgeschichte: Interessant nicht nur für die Finnen. Danach ging es hoch hinauf. 200 Meter auf die Aussichtsplattform des Main Towers. Um uns zu stärken, ging es in eine typisch hessische Apfelweinkneipe. Dann gab es noch schnell eine Vorführung eines traditionell finnischen Tanzes, ehe wir uns in kleinen Gruppen auf den Weg durch Frankfurt machten.
Den Samstag verbrachten wir ebenfalls in kleinen Gruppen. In Braunfels auf der Burg, in der Marburger Altstadt oder beim Shoppen in Gießen. Vor allem die deutsche Architektur in den Altstädten schien zu überzeugen. Fachwerkhäuser, Erker und die Silhouette der Burg Münzenberg waren ein beliebtes Fotomotiv. Am Abend trafen wir uns alle in Linden zum Bowling. Bei guter Musik und mit ausgelassener Stimmung ging es auf die Bowlingbahn und wir hatten alle viel Spaß.
Den Sonntag ließen viele etwas ruhiger angehen. Die Zeit, die wir meist gemeinsam in kleineren Gruppen verbrachten, war hauptsächlich damit gefüllt, uns besser kennenzulernen und, natürlich, Spaß zu haben.
Am Montag ging es für die Finnen in die Schule. Schnell wurde klar, dass es viele Unterschiede zwischen den beiden Kulturen gibt. Die Lehrer zu siezen: für uns vollkommen alltäglich; für die Finnen eine Seltenheit. Auch die Größe der Schule schien zu überraschen. Das Gymnasium Jakobstad mit 300 bis 400 Schülern gewohnt, war die Weidigschule mit neun Jahrgängen und rund 1000 Schülern eine vollkommen neue Erfahrung. Der Unterricht schien den Finnen aber trotzdem zu gefallen, auch wenn sich das Verständnis manchmal als schwierig entpuppte. Gemeinsam im Englischunterricht zu sehen, wie verschieden der Unterricht in den beiden Ländern ist und in Deutsch festzustellen, dass es noch viel zu lernen gibt. Trotzdem überwog das Positive und es schien eine tolle Erfahrung zu sein, eine Schule mit so vielen Menschen zu erleben.
Nach dem Mittagessen, vom Weidig Esspunkt gesponsort, ging es dann nach Bad Nauheim. Auch dort kam Begeisterung für die Architektur der Häuser auf. Minigolf war für viele der Gäste etwas Neues, machte deshalb aber gleich viel mehr Spaß. Danach gab es eine Führung durch den Sprudelhof. Auch hier war die Architektur erneut ein beliebtes Fotomotiv und die Geschichte der Badehäuser überraschte nicht nur den Besuch. Am Abend trafen wir uns alle zu einer Abschlussfeier. Um auch Finnland besser kennenzulernen, hielten die Finnen Präsentationen, über typisch finnische Gerichte und Traditionen.
Am Butzbacher Bahnhof verabschiedeten wir uns am Dienstag, ehe es für die Finnen mit dem Zug an den Flughafen ging. Wir alle hatten das Gefühl, dass wir viel zu wenig Zeit gehabt hatten, um unsere neuen Freunde kennenzulernen. Der Kontakt nach Finnland wird bestehen bleiben und wir hoffen, dass auch Jahrgänge nach uns die Chance bekommen, so wunderbare, internationale Freunde zu finden.“