Altstadtfest: Infotainment-Show zum Leitbildprozess „Butzbach bewegen“
BUTZBACH (dt). „Butzbach bewegen“, die Zukunft der Stadt gemeinsam gestalten. Fachleute – auch Kompetenz von außerhalb wurde engagiert – dazu alle Organisationen, Vereine, Bürgerinnen und Bürger der Stadt, sind aufgerufen, gemeinsam an einem Leitbild zur zukünftigen Entwicklung Butzbachs und dem Miteinander der Menschen zu arbeiten. Im Rahmen des Altstadtfestes fand dazu ein weiterer öffentlicher Schritt in Richtung der Bürger statt. An beiden Tagen gab es auf einer Bühne in der Weiseler Straße eine Infotainment-Show mit Musik und Talkrunden unter der Moderation von Martin Guth. Aufgebaut war dazu neben der Bühne zusätzlich ein Whiteboard, auf dem die Marktbesucher unmittelbar Vorschläge und eigene Ideen schriftlich äußern konnten. Besonders eingeladen wurden alle interessierten Bürger zur 2. Leitbildkonferenz von „Butzbach bewegen“, die am heutigen Montag um 19.00 Uhr im Bürgerhaus stattfindet.
Zur Eröffnung der Infotainment-Show konnte Moderator Martin Guth am Samstagmittag gleich drei Stadtpolitiker aus dem Magistrat zu einem Talk vereinen. Bürgermeister Michael Merle (SPD), 1. Stadtrat Manfred Schütz (CDU) und Stadtrat Christop Jung (Grüne) von der regierenden Kooperation stellten sich Guths Fragen und Stichworten. Merle bezeichnete die Erarbeitung eines Stadtentwicklungsplanes als Ziel des Prozesses. Für ihn sei „Butzbach bewegen“ ein „dynamischer“ Begriff, wobei eine breite Bürgerbeteiligung angestrebt werde. Es gehe um die Gestaltung einer „gemeinsamen Identität“ der Menschen in der Stadt. Von städtischer Seite seien konkret die Fachgebietsleiter Oliver Leuschke und Markus Lambrecht für die Bürger, die mit Ideen und Vorschlägen mitarbeiten wollten, die ersten Ansprechpartner. Zur Mitarbeit aufgerufen seien daneben die Ortsbeiräte in den Stadtteilen, der Seniorenbeirat und der Vereinsring mit seinen Vereinen.
Merle nahm im Weiteren das Stichwort „Mobilität“ von Moderator Martin Guth auf. „Wir sind Teil der boomenden Wirtschaftsregion zwischen Frankfurt und Gießen,“ betonte der Bürgermeister. Die Mobilität der Menschen sei ein zentraler Schwerpunkt in der Arbeitsgruppe. Als Stichworte nannte er den ÖPNV, damit verbunden das Projekt Bahnhof und die Gestaltung von Straßen und Parkmöglichkeiten für den Individualverkehr, wobei er für die Westseite am Bahnhof eine weiteres Parkdeck nannte.
„Die Barrierefreiheit im Bahnhof muss hergestellt werden,“ unterstrich Merle, Der Bahnhof sei „mehr als ein reiner Verkehrsplatz.“ Leider habe die Bahn keinerlei Interesse an einem Bahnhofsgebäude. Somit sei dies „Sache der Stadt“. Die Stadt Eppstein sei kürzlich ausgezeichnet worden für den Bau- und die Ausgestaltung ihres „Bürgerbahnhofes“, der „Bahnhof des Jahres 2018“ in Deutschland geworden sei. Etwas Ähnliches als Vorbild könne er sich auch für Butzbach vorstellen.
Erster Stadtrat Manfred Schütz erinnerte daran, dass Butzbach „seit fast 50 Jahren“ mit seinen Stadtteilen eine gemeinsame Stadt sei. Ein gemeinsames Leitbild sei darum unbedingt notwendig. Moderator Guth nannte dazu das Stichwort „Weidig-Stadt“. Schütz stellte fest, dass sich die Butzbacher – aus seiner Sicht – immer noch zu wenig mit Person und Wirken Weidigs identifizierten. Dazu müssten noch mehr Ideen entwickelt werden, wozu auch die Schulen mit ins Boot genommen werden müssten. Martin Guth gab dazu die Anregung, dass man Friedrich Ludwig Weidig durchaus auch als einen „touristischen Faktor“ sehen könne.
Stadtrat Christoph Jung nannte die großen Waldgebiete der Stadt sprach von Butzbach als einer Stadt, die „grün im Grünen“ liege. Hier liege ein großes „Erholungspotential“, das es unbedingt zu schützen und auszubauen gelte. Auch in Sachen Klimaschutz müsse die Stadt aktiv werden. Der Hessentag habe seinerzeit ein großartiges Wir-Gefühl entstehen lassen, das wieder neu belebt werden sollte. Merle ergänzte: „Das Wir-Gefühl bei unseren Bürgern zu stärken ist eine Daueraufgabe.“ Dabei verwies er besonders darauf, dass es weiterhin zahlreiche Neubürger gebe, die in dieses Wir-Gefühl eingebunden werden sollten.
Im weiteren Verlauf des Samstagnachmittags nahm Christine Borchers-Fanslau im Gespräch mit Martin Guth zu den Städtepartnerschaften Butzbachs Stellung, berichtete dabei von der aktiven Austausch- und Besuchsarbeit des von ihr geleiteten Vereins. Patrick Kempf, der Vorsitzende von „butzbach aktiv“ beschloss die Talkrunden am Samstag zu Fragen der Wirtschaftsförderung, ehe sich am Sonntag ab 12 Uhr zunächst die städtischen Fachgebietsleiter Oliver Leuschke und Markus Lambrecht den Fragen Martin Guths stellten.
Der Sport allgemein und im Besonderen in Butzbach stand danach beim Gespräch mit dem Vorsitzenden des TSV Butzbach, Michael Rüspeler, auf der Agenda auf der Infotainment-Bühne. Die Themen rund um das Projekt „Soziale Stadt“ mit Senel Ayana und BWG-Geschäftsführer Alexander Kartmann und zum Abschluss ein Gespräch mit der naturkundlichen Stadtführerin Birgit Ungar beendeten das Talk-Programm am Sonntagnachmittag. Musik, Tanz, Quizrunden und ein Glücksrad ergänzten das bunte, informative Programm auf der Bühne in der Weiseler Straße.