Überreichung der Auszeichnung in der Jahreshauptversammlung des Vereinsrings der Stadt Butzbach
BUTZBACH (pm). Berichte und Ehrungen sowie ein Vortrag zur Digitalisierung im Verein (vgl. weiteren Bericht) bildeten die Eckpunkte der Jahreshauptversammlung des Vereinsrings der Butzbacher Vereine im Dorfzentrum Fauerbach.
Zwei verdiente Ehrenamtliche wurden mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet. Wolfgang Weber war in mehreren Vereinen tätig, unter anderem im TSV Butzbach und im Gesangverein Klangfarben, derzeit weiter aktiv, und war Mitglied im Seniorenbeirat und im Ehrenrat des Vereinsrings. Stefan Boller ist Vorsitzender des Schützenvereins Griedel. Seit 2009 bis heute ist er in der Funktion tätig als Schießsportleiter mit Trainerlizenz und Kampfrichter.
Vorsitzender Andreas Catlin erinnerte an die verstorbenen Mitglieder Butzbacher Vereine, aber auch an die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal, der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine.
Kassierer Alexander Weiß berichtete, dass 8444 Euro aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und erhaltenen Fördermitteln im Jahr 2021 eingegangen seien. Die Ausgaben in Höhe von 8678 Euro gingen als Fördermittel an Vereine, wurden für die Feiern zum 50-jährigen Bestehen des Vereinsrings verwendet und für Investitionen. Die Kasse prüften Karsten Müller und Matthias Stöhr und bescheinigten Weiß eine einwandfreie Buchführung. Als Nachfolger für Carsten Müller wurde Jens Habermehl gewählt.
Bürgermeister Michael Merle äußerte sich zum Krieg in der Ukraine und den Folgen. Die Stadt müsse den Flüchtenden helfen. Die Aufnahme werde auch Auswirkungen auf das Leben in der Stadt haben. Es stelle sich die Frage, ob die Kapazitäten der Unterbringung ausreichen. Vorerst sei nicht vorgesehen, öffentliche Gebäude zu belegen – es könnte aber kommen. Dann würde zuerst die Schlosssporthalle in Butzbach genutzt. Es könnte auch dazu kommen, dass „unpopuläre Entscheidungen“ getroffen werden müssen
Vereinsring-Vorsitzender Catlin äußerte Verständnis. „Ich denke, wir würden uns das auch wünschen, wenn wir in solch einer Situation wären.“ Was nun anders sei als im Jahr 2016 sei, dass diese Flüchtlinge bestimmt alle wieder in ihr Land zurückkehren möchten.
Für den Verein Unser Dorf Ostheim stellte Vorsitzender Hubert Meyer drei Anträge. Der Vereinsring sollte beschließen, dass die Stadt eine große Lautsprecheranlage und Lichtanlage anschaffen soll, um eine Kulturarbeit der Vereine zu ermöglichen, ferner einen „hochwertigen Flügel und ein Klavier“. Eine kommerzielle Veranstaltung pro Jahr sollte für jeden Verein miet- und gebührenfrei sein.
Die Anträge wurden zurückgewiesen, weil für die Anschaffungen der Magistrat die richtige Adresse sei. Hinsichtlich der Gebührenfreiheit hatte der Vereinsring für das Jahr 2023 bereits einen Antrag an den Magistrat gestellt. Eine Entscheidung steht noch aus.
Folgende Vereine feiern in diesem Jahr Jubiläum: Musikverein Nieder-Weisel 100 Jahre, VdK Butzbach 75 Jahre, Laienspielschar Ebersgöns 75 Jahre, Naturschutzgruppe Pohl-Göns 40 Jahre, Förderverein Museum 25 Jahre und Nachbarschaftshilfe Butzbach 20 Jahre.
Für „Demokratie Leben“, ein Bundesförderprogramm, hat sich die Stadt erfolgreich beworben. Es besteht für weitere fünf Jahre die Möglichkeit, Förderanträge zu stellen. Tipps zu möglichen Veranstaltungen, die zuschussfähig sind, gibt Vereinsring-Geschäftsführer Rainer Hachenburger.
Ob und in welcher Form die Stadt mit Unterstützung des Vereinsringes an zukünftigen Hessentagen teilnimmt, wird noch in den Gremien beraten. Der Vereinsring hat dazu Vorschläge eingebracht.
Der „Kultursommer“ wird in diesem Jahr wieder von der Stadt ausgerichtet. „Angedacht“ sei vom Bürgermeister, den Lahntorpark ähnlich wie beim Hessentag für die Vereine und die Vereine der Stadtteile zu aktivieren. Der Vereinsring teilte dies in einer Sitzung den Ortsbeiräten und den Stadtteilvertretern der Vereine mit.
Auf eine Spendenaktion am Samstag, 2. April, für die Ukraine von Fotostudio Lumière, „das gute Haus“, Evangelischer Stadtmission und Feuerwehr wurde hingewiesen. Der Vereinsring hat dafür ein Spendenkonto IBAN DE65 5186 1403 0100 0868 60 eingerichtet und ist beteiligt bei der Vergabe der Mittel.
Der Vorsitzende der Tafel Butzbach, Wilfried Weyl, äußerte sich ebenfalls zur Ukraine-Hilfe. Er bat darum, wenn Vereine spenden wollten, auch an die Tafel zu denken, die Anlaufstelle für die Lebensmittelversorgung der Flüchtlinge sei.