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„Zukunft kann man bauen“

BUTZBACH. Rund 170 Gäste erlebten beim Frühjahrsempfang der Stadt einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend. Foto: win

Frühjahrsempfang der Stadt Butzbach als Auftakt ins 1250. Jubiläumsjahr

BUTZBACH (win). Der Frühjahrsempfang der Stadt Butzbach am Freitag stand ganz im Zeichen der Jubiläumsfeierlichkeiten zu 1250 Jahre Butzbach und war die gelungene Auftaktveranstaltung für viele weitere Veranstaltungen in diesem Jahr. Rund 170 Gäste, unter ihnen auch Magistratsvertreter der Stadt und angrenzender Kommunen, erlebten im Bürgerhaus einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend. 

Moderator Martin Guth begrüßte die Menschen, denen die liebens- und lebenswerte Stadt Butzbach am Herzen liegt und freute sich, dass nach dreijähriger Corona-Pause wieder ein Frühjahrsempfang stattfinden konnte. Es folgten die Grußworte des Stadtverordnetenvorstehers Dr. Matthias Görlach sowie Ortsvorsteherin Anne Thomas. Görlach sprach aktuelle Themen wie Energie- und Mobilitätswende und die Altstadtsanierung an und rief alle dazu auf, sich zu engagieren. „Wir wollen kein Museumsdorf werden, sondern eine lebendige Stadt“, sagte er. 

Auch Ortsvorsteherin Anne Thomas lud alle zum Mitmachen ein. Sie griff dabei drei spannende Punkte auf. Zum einen das Reallabor Demokratikum, bei dem man aktiv (erinnern, vermitteln, gestalten) ausprobieren kann, was Demokratie bedeutet. Dann die Erlebnislandschaft Vicus Romanus, ein Treffpunkt für Jung und Alt. Und drittens die neue Kita „Lustgarten“ in der Kernstadt. Sie gab den Zuschauern ein für Butzbach zutreffendes Zitat aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry mit auf den Weg: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.“

Der Chor „Let it shine“ des Gesangsvereins 1862 Kirch-Göns, der sich durch die Reihen des Publikums von hinten nach vorn seinen Weg auf die Bühne bahnte, sorgte unter Leitung von Theresa Heinz für beschwingte Stimmung. Ulrike von Vormann nahm die Zuschauer in einer digitalen Stadtführung mit auf eine Zeitreise in die „vergessenen Winkel Butzbachs“. Sie zeigte Bilder aus der Zeit, als das Parkdeck noch Viehmarkt war, Impressionen vom Turnfest, der Einweihung des Steigerturms und löste das Rätsel um das frühere Hotel Sauer. Anekdoten aus dieser Zeit sowie Schilderungen eigener Erlebnisse rundeten die Vorstellung ab.

In der ersten Talkrunde kamen Patrick Kempf, erster Vorsitzender der Wirtschaftsförderung Butzbach aktiv, und Andy Catlin, erster Vorsitzender des Vereinsrings Butzbach zu Wort. Beide waren sich einig, dass Butzbach es verdient habe, belebt zu werden. Catlin rief die Vereine zur Teilnahme am Festzug am 10. September auf. 

Reallabor Demokratikum

Die Macher des Demokratikums, Dr. Andrea Soboth und André Haußmann, erklärten dem Publikum, was es mit dem Reallabor Demokratikum auf sich hat, nämlich in der Weidigstadt Butzbach Demokratie erlebbar zu machen. Die Stadt Butzbach führt 2023 das Reallabor Demokratikum durch. Erinnern, vermitteln, gestalten und vor allem ausprobieren, was Demokratie bedeutet, steht im Mittelpunkt dieses Stadtraumexperimentes in der Butzbacher Innenstadt. Demokratie müsse man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Bauch bewegen. 

Am Infostand im Foyer konnten sich die Besucher in der anschließenden Pause weitergehend informieren. Im Foyer gab es neben einem reichhaltigen Buffet weitere kulinarisches Highlights: die Weidigpraline und das Maibach-Bier. Für die musikalische Untermalung sorgten in der Pause Leon Wenig und Fabienne Buch. Ein gutes Beispiel, wie der Demokratiegedanke über den Bauch erlebt werden kann, war die tänzerische Umsetzung auf der Bühne der Tanzgruppe Remix. Viel App-
laus gab es für die eindrucksvolle Choreografie zum Song „Demokratikum“, der aus der Feder von Martin Guth stammt.

Im Talk mit Ottmar Rees erfuhren die Besucher etwas über die Entstehungsgeschichte des Maibach-Biers. Die Mikrobrauerei hatte 2019 ihren Probelauf und ist gerade auf Wachstumskurs. Bisher wurden 100 Liter pro Brauvorgang, insgesamt 700 Liter im Monat gebraut; und zwar unfiltriertes helles Kellerbier, Holzbier und Weizenbier. Das Ziel ist, in den kommenden zwei Jahren die Produktion auf 7000 Liter pro Monat zu erweitern. Das „handmade“ Bier kommt gut an und ist unter anderem im eigenen Hofverkauf und bei den Hoffreunden in Nieder-Weisel erhältlich. Wer nun Lust auf mehr bekommen hat, kann sich auf der Homepage www.maibacher.de weiter informieren. 

Wie es um die Zukunft des Butzbacher Kinos steht, berichtete Kinobetreiber Ralf Bartel. Der Umbau ist in vollem Gang. Aktuell wird der ausgeräumte Kinosaal an Wochenende als Dance Floor genutzt. Das Open-Air-Kino feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. 

Ein Gaumenschmaus der Extraklasse ist die Weidigpraline: „Eine zartschmelzende Komposition aus feinster Schokolade, einem cremigen Edelnougat, einem feinen Mandelnougat und einer himmlischen Apfelkreation, abgerundet mit einer dezenten Note von heimischem Apfel-Likör.“ So beschreiben die Macher Erik Lohsträter und Bastian Schütz ihre neueste Komposition, die sie zu Ehren Friedrich Ludwig Weidigs und in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Butzbach kreiert haben. Die Idee zur „Schokolade mit persönlicher Note“ sei den beiden im Herbst 2020 gekommen, als sie beim gemeinsamen Essen bei „Oniro“ saßen. In der Pause hatten viele Gäste schon mal probiert und sich gleich für zu Hause mit weiteren Kugeln eingedeckt. Erhältlich ist diese Köstlichkeit unter anderem bei Claudys Kaffeerösterei und bei den Hoffreunden. 

Zum Schluss der Veranstaltung wurden noch einmal nachdenkliche Töne angeschlagen. Ein Poetry Slam-Beitrag zum Thema Demokratie von Andreas Arnold vom Verein Helden Theater e.V. befasste sich mit dem Volkstrauertag. Bürgermeister Michael Merle zeigte sich beeindruckt von der gelungenen Auftaktveranstaltung zum 1250. Jubiläumsjahr und legte den Anwesenden Butzbach noch einmal ausdrücklich ans Herz.

BUTZBACH. Für die musikalische Untermalung sorgten in der Pause Leon Wenig und Fabienne Buch. Ein gutes Beispiel, wie der Demokratiegedanke über den Bauch erlebt werden kann, war die tänzerische Umsetzung auf der Bühne der Tanzgruppe Remix. Foto: win

BUTZBACH. In der ersten Talkrunde mit Martin Guth kamen Patrick Kempf, erster Vorsitzender der Wirtschaftsförderung Butzbach aktiv, und Andy Catlin, erster Vorsitzender des Vereinsrings Butzbach, zu Wort.   Foto: Fanslau

 

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